
Die letzten Zigaretten verschenkt, die Aschenbecher weggeräumt, kein Feuerzeug mehr in der Tasche – ab jetzt sind Sie Nichtraucher und wollen es bleiben. Wie Sie diesen Weg erfolgreich meistern, hängt von ein paar wichtigen Verhaltensregeln ab.
Bedenken Sie: Rauchen ist eine Sucht. Der entscheidende Faktor, die Zigaretten ein für alle Mal aus Ihrem Leben zu verbannen, beginnt deshalb mit einer bewussten Entscheidung: Ich will aufhören!
Rauchen – Ursache für viele Krankheiten
Rauchen ist ungesund. Das weiß jeder. Lungenerkrankungen (z.B. COPD), Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gefäßerkrankungen. Die Liste ist lang. Auch Krebs-, insbesondere Lungenkrebs ist in vielen Fällen aufs Rauchen zurückzuführen. Schuld daran sind die Inhaltsstoffe in den Zigaretten: Nikotin, Tabak, Ammoniak, Arsen, Butan – rund 4.800 chemische Substanzen, über 70 davon kanzerogen oder im Verdacht, krebserregend zu sein1. Für Ihren Körper ist das ein einziger Gift-Cocktail.
Auch Herzinfarkte können ihren Grund im Rauchen und den damit verbundenen Durchblutungsstörungen haben. Rauchen in der Schwangerschaft schadet überdies dem ungeborenen Leben. Wenn sich überhaupt etwas Positives übers Rauchen sagen ließe, dann ist es die Ankurbelung des Stoffwechsels (und deshalb haben viele Raucher nach dem Rauchstopp Probleme mit dem Gewicht).
Die ersten 10 Tage bei der Raucherentwöhnung sind entscheidend. Wenn Sie die hinter sich haben, sind Sie auf dem besten Weg, für immer Nichtraucher zu sein. Denn nach 10 Tagen haben Sie die schlimmsten Entzugserscheinungen hinter sich. Ihr Körper geht in die Regeneration. Das klingt hoffnungsvoll? Das tut es, vor allem dann, wenn Sie sich in der richtigen Phase Ihres Raucherlebens befinden. Prüfen Sie sich selbst!
Die vier Phasen des Rauchers
1. Phase „stabile Raucherzeit“
Sie rauchen, ohne groß darüber nachzudenken - über diese Phase sind Sie längst hinaus, sonst würden Sie diesen Artikel gar nicht erst lesen.
2. Phase „Bewusstwerdung“
Gedanken wie „Muss das wirklich sein?“ – „Diese ganzen schlimmen Folgen!“ – „Und mein Krebsrisiko?“ stellen sich ein.
3. Phase „Entschlussfassung“
Zu den Gedanken kommen Gründe - ein Rauchstopp wird besonders oft zum Erfolg, wenn Sie sich all die guten Gründe aufschreiben und immer wieder nachlesen können.
4. Phase „Aktiv werden“
Jetzt ist wirklich Schluss mit dem Rauchen! Jetzt müssen Sie sich nur noch für eine Methode entscheiden.
Weitere Produkte zum Thema Raucherentwöhnung
Alle Produkte anzeigenZwei Methoden für den Nikotinentzug gibt es:
1. Schlusspunktmethode:
Der Raucher hört einfach sofort mit dem Rauchen auf. Ein fixes Datum wird festgelegt, alle Utensilien (Zigaretten, Aschenbecher, Feuerzeuge) verschwinden aus der Wohnung. Für die geliebte Rauchpause gibt es jetzt eine Alternative (z.B. Fenster auf und ein paar Mal tief durchatmen oder den Körper strecken).
Die Schlusspunktmethode ist die beste Wahl, wenn Sie schwanger sind. In dem Moment, wo Sie das wissen, haben Zigaretten in Ihrem Leben nichts mehr zu suchen. Bedenken Sie die gesundheitlichen Schäden, die der Fötus davontragen kann. Und auch, was Sie sparen! Das Geld, das Sie früher für Zigaretten ausgegeben haben, können Sie jetzt in die Ausstattung des Kinderzimmers investieren! Denn die Qualmerei gehört nun der Vergangenheit an. Sie haben da in Zukunft etwas viel Schöneres vor!
2. Reduktionsmethode:
Der Raucher raucht immer weniger, bis er schließlich ganz aufhört.
Welche Methode bei Ihnen die erfolgversprechendere ist, liegt an Ihnen selbst. Eine Erfolgsgarantie gibt es nicht, nur den festen Willen, ein für alle Mal vom Nikotin loszukommen. Und den haben Sie ja! Gehen Sie es bitte Tag für Tag an und belohnen Sie sich abends fürs Durchhalten, z.B. mit einem flotten Spaziergang, einem Kinobesuch oder einfach einem leckeren, kalorienarmen Essen.
Maßnahmen für ein rauchfreies Leben
Es gibt eine Reihe von Maßnahmen gegen das Rauchen, die oft am besten wirken, wenn sie miteinander kombiniert werden: z.B. Hypnose oder Akupunktur und dazu Seminare (Selbsthilfegruppe, Anti-Rauch-Programme oder Verhaltenstherapien).
Einige Maßnahmen wirken vor allem den körperlichen Entzugserscheinungen entgegen:
Akupunktur
(Verschreibungspflichtige) Medikamente (nur unter ärztlicher Aufsicht)
Andere Maßnahmen zielen mehr auf die psychische Stabilität:
Nichtrauchergruppen und Seminare (z.B. von Krankenkassen)
Verhaltenstherapien
Hypnose
Apps, die Ihnen zeigen, wie viel Geld Sie schon gespart haben bzw. wie sehr sich Ihr Risiko für diverse Erkrankungen reduziert hat.
Viele Krankenkassen bieten spezielle Raucherentwöhnungsprogramme an, oft eine Kombination aus verhaltenstherapeutischen Maßnahmen und einer Nikotinersatztherapie. Die Erfolgsquote liegt bei 20 bis 40 Prozent – das ist mehr als bei anderen Methoden wie z.B. der Schlusspunktmethode (nur 6 Prozent Erfolgsquote).
E-Zigaretten, Light-Zigaretten oder Kräuterzigaretten werden gern mal als risikoärmere Alternative zum herkömmlichen Rauchen herausgestellt. Aber das sind sie nicht. Sie bedienen das Suchtzentrum des Hirns und sind keineswegs gesund. Vielleicht weniger schädlich, aber selbst da sind sich die Experten nicht sicher.
Wichtige Information:
E-Zigaretten, Light-Zigaretten oder Kräuterzigaretten werden gern mal als risikoärmere Alternative zum herkömmlichen Rauchen herausgestellt. Aber das sind sie nicht. Sie bedienen das Suchtzentrum des Hirns und sind keineswegs gesund. Vielleicht weniger schädlich, aber selbst da sind sich die Experten nicht sicher.
Schlechter Schlaf, Nervosität und dann noch ein gewaltiger Appetit! Die Waage zeigt schon die ersten Kilo zu viel an. Mitmenschen beschweren sich über Ihre schlechte Laune. Entzugserscheinungen gehören – mehr oder minder massiv – zu jedem Rauchstopp.
Nikotin sorgt im Gehirn dafür, dass die Botenstoffe Adrenalin, Dopamin und Serotonin ausgeschüttet werden. Vor allem Dopamin, das Glückshormon, sorgt für ein Belohnungsgefühl. Allerdings braucht der Körper ständig mehr Nikotin, um diese positiven Gefühle zu erzeugen, denn vor allem für das Dopamin hat der Körper während der ganzen Zeit des aktiven Rauchens zusätzliche Rezeptoren ausgebildet. Die sind jetzt plötzlich ‚arbeitslos‘. Bleibt das Nikotin aus, reagiert das Hirn deshalb mit Stress. Gut 48 Stunden nach der letzten Zigarette wird der Nikotinmangel unangenehm. Typische Symptome sind:
Schlafstörungen, Reizbarkeit und Nervosität nehmen zu
Die Konzentrationsfähigkeit vermindert sich
Der Appetit steigert sich
Der psychische Stress durch den Entzug verursacht auch Symptome wie Schwitzen, Schlaflosigkeit, diffuse Ängste, Herzrasen oder depressive oder aggressive Verstimmungen
Gegen diese Entzugserscheinungen können Sie allerdings sofort behandeln:
Schlafstörungen lassen sich mit milden Mitteln wie Baldrian kurzzeitig beeinflussen. Auch ein wenig Lektüre vor dem Einschlafen, ein heißes Bad oder ein wenig Wellness können für die nötige Entspannung sorgen. Wenn Sie nachts häufig aufwachen, sollten Sie lieber konsequent aufstehen, etwas Warmes trinken und dann wieder ins Bett gehen. Wenn Sie Sorgen quälen, schreiben Sie diese auf (z.B. eine Erledigungsliste für den nächsten Tag) und vergessen sie dann konsequent bis zum nächsten Morgen.
Viel Bewegung an frischer Luft und Sport wirkt auf den Dopaminspiegel im Hirn. Körperliche Anstrengung führt auch zu einem Belohnungsgefühl. Zu jedem Rauchstopp sollte deshalb ein Bewegungsprogramm gehören. Das bietet Ablenkung, kräftigt den Körper und wirkt auch einer Gewichtszunahme entgegen.
Gegen Konzentrationsschwierigkeiten helfen Entspannungsübungen, z.B. Yoga oder Autogenes Training oder auch einfache Atemübungen.
Den gestiegenen Appetit können Sie bremsen. Knackige Gemüsestifte oder Kaugummi lenken ab (auch vom Appetit auf Süßes). Ernähren Sie sich bewusst: gesund, abwechslungsreich und möglichst kalorienarm.
Gegen leichte Depressionen wirkt Johanniskraut gut. Allerdings dauert es einige Wochen, bis sich der leichte stimmungsaufhellende Effekt einstellt. Zudem sind vielfach Wechselwirkungen von Johanniskraut mit anderen Arzneimitteln bekannt, welche auch schon in geringer Konzentration, z.B. in Kräutertees, auftreten können. Halten Sie im Zweifel Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker.
Wenn Sie den Einsatz von Nikotinpflastern, Nikotinsprays, Nikotinkaugummis oder -lutschtabletten erwägen, sollten Sie vorher Ihren Arzt konsultieren und mögliche Kontraindikationen ausschließen.
Egal, mit welcher Methode Sie Erfolg haben und ob Sie eine Gruppe brauchen oder medikamentöse Hilfe. Sie können aufhören zu rauchen und Nichtraucher bleiben! Das ist ein ebenso lebenslanges Programm wie Ihre bisherige Rauchkarriere. Hier ein paar Tipps, die Ihnen guttun:
Schaffen Sie sich neue Verhaltensweisen und Rituale in Ihrem Alltag.
Erzählen Sie Ihren Mitmenschen von Ihrem Erfolg!
Belohnen Sie sich fürs Nichtrauchen und gönnen Sie sich von dem gesparten Geld etwas Besonderes, zum Beispiel einen Kurzurlaub.
Genießen Sie bewusst, wie Ihr Körper sich verändert: Sie atmen freier. Sie schmecken und riechen besser als früher. Ihre Haut sieht rosiger und gesünder aus.
Veröffentlicht am: 08.01.2019
Quellen
[1] Lungenärzte im Netz: https://www.lungenaerzte-im-netz.de/rauchstopp/schadstoffe-in-tabakwaren/
[2] gesund.bund.de: https://gesund.bund.de/rauchen
[3] Bundesministerium für Gesundheit: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begriffe-von-a-z/r/rauchen.html
[4] Deutsche Krebsgesellschaft: https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/bewusst-leben/rauchen-zahlen-und-fakten.html