Autismus: Frühe Anzeichen bei Kleinkindern.

Autismus: Frühe Anzeichen bei Kleinkindern.

Autismus ist ein Sammelbegriff für verschiedene Entwicklungsstörungen. Mediziner nennen es auch Autismus-Spektrum-Störung oder kurz ASS. Dazu zählen die drei Hauptformen Frühkindlicher Autismus, Asperger-Syndrom und Atypischer Autismus. Die Anzeichen von Autismus sind je nach Form und Schweregrad sehr individuell und bei jedem anders ausgeprägt. Das macht sich vor allen Dingen in Sachen Intelligenz und Sprachfähigkeit bemerkbar. Einige Autisten sind geistig eingeschränkt, es gibt aber auch hochbegabte Betroffene. Die meisten Autisten haben Probleme mit sozialen Kontakten, viele zeigen wiederholte, stereotypische Verhaltensweisen und Interessen. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die frühen Anzeichen von Autismus bei Kleinkindern.

Anzeichen von Autismus können sein:

Frühe Anzeichen beziehen sich auf das Fehlen von bestimmten Verhaltensweisen und deshalb kann es manchmal schwierig sein, sie zu bemerken. Autistische Kinder werden häufig einfach als sehr brave Kinder eingeschätzt, weil sie vielleicht etwas ruhiger und unabhängiger wirken. Wir haben Ihnen hier einige Anzeichen zusammengestellt.

Sozialer Bereich

  • Das Kind zeigt nicht auf Gegenstände oder hält sie hoch, um zu zeigen, dass es etwas haben will.
  • Das Kind verwendet keinen Blickkontakt, um z. B. Ihre Aufmerksamkeit zu erhalten. Es blickt z. B. nicht die Kekse und dann Sie an, um zu zeigen, dass es die Kekse esse möchte.
  • Das Kind reagiert dauerhaft nicht auf seinen Namen oder den Klang einer vertrauten Stimme.
  • Das Kind lächelt nicht zurück, wenn es angelächelt wird. Es ahmt Gesichtsausdrücke auch nicht nach.
  • Das Kind ahmt auch keine Gesten nach: es winkt z. B. nicht zum Abschied, wenn es dazu aufgefordert wird.
  • Das Kind folgt mit dem Blick auch nicht Ihrer Geste, wenn Sie z. B. auf einen Gegenstand zeigen.
  • Das Kind streckt nicht die Arme aus, um hochgehoben zu werden.
  • Das Kind macht keine Geräusche, um Ihre Aufmerksamkeit zu erhalten.
  • Das Kind zeigt kein Interesse an anderen Kindern
  • Das Kind spielt keine „so tun als ob-Spiele“, d.h. es backt keinen Sandkuchen und füttert auch nicht das Stofftier.
  • Das Kind versteht einfache Anweisungen nicht, z.B. gib mir mal das Buch
  • Das Kind spricht nach, was es von anderen hört. Wenn Sie z. B. fragen, ob es etwas zu trinken haben möchte, antwortet es „etwas zu trinken“

Verhaltensauffälligkeiten

  • Das Kind interessiert sich sehr für bestimmte Gegenstände und bleibt bei diesen “hängen” – zum Beispiel schaltet es immer wieder das Licht an und aus oder spielt nur mit einem bestimmten Spielzeug.
  • Das Kind interagiert mit Spielzeugen und anderen Gegenständen nur in einer bestimmten Weise, statt sie für verschiedene Spiele zu nutzen oder in der Weise wie vorgesehen. Zum Beispiel dreht das Kind ständig am Rad eines Spielzeugautos oder sortiert Gegenstände in Linien an.
  • Das Kind interessiert sich für ungewöhnliche Dinge oder Aktivitäten. Z. B. den Abfluss, metallische Objekte
  • Das Kind interessiert sich (nur) für eng umgrenzte Gegenstände und Aktivitäten, die oft wiederholt durchgeführt werden (z. B. das Anordnen von Gegenständen).
  • Das Kind ist verunsichert von Veränderungen in der Alltagsroutine – Dinge wie zu Bett gehen, Essen oder das Haus verlassen müssen jeden Tag auf die selbe Weise gemacht werden.
  • Das Kind reagiert sehr empfindlich auf bestimmte sensorische Reize – z. B. bestimmte Geräusche regen das Kind auf. Das Kind isst nur Dinge mit einer bestimmten Konsistenz.

Das sind nur Beispiele für frühkindlichen Autismus, einige Kinder haben gleich mehrere der genannten Symptome, andere vielleicht nur wenige. Aber auch nicht-autistische Kinder zeigen das ein oder andere Verhalten. Die Verhaltensweisen verändern sich auch mit dem Älterwerden des Kindes und werden deutlicher. Ein Verlust bereits erlernter Fähigkeiten, sollte immer mit dem Arzt besprochen werden. Wir möchten auch ausdrücklich darauf hinweisen, dass diese Liste der Symptome nicht zur Diagnose dient. Jedes Kind hat ein paar Eigenheiten, bei einem Verdacht sollten Sie also unbedingt mit Ihrem Kinderarzt sprechen.

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