Klagt Ihr Nachwuchs ab und zu über Schmerzen und sie können keine wirkliche Ursache erkennen, dann könnte es sich um Wachstumsschmerzen handeln. Tatsächlich sollen etwa ein Drittel aller Kinder zwischen 2 und zwölf Jahren unter Wachstumsschmerzen leiden. Doch was genau sind überhaupt Wachstumsschmerzen und gibt es die wirklich?
Wenn Kinder häufig über Schmerzen, besonders in den Extremitäten, klagen, geht man von einer Art Wachstumsschmerz aus. Doch dieses Phänomen ist nicht wissenschaftlich bewiesen, d.h. es lässt sich nicht belegen, dass es sich bei dem von Kleinkindern beschriebenen Schmerz tatsächlich um Wachstumsschmerz handelt. Trotzdem sollten Sie Ihr Kind ernst nehmen, auch wenn es noch sehr jung ist. Es gibt verschiedenen Theorien zum Wachstumsschmerz.
- Es wird vermutet, dass die Knochen schneller wachsen, als die Knochenhaut. So gerät diese unter Spannung und es kommt zu Schmerzen.
- Es wird ebenfalls vermutet, dass die Schmerzen durch eine Art Ermüdung der Knochen verursacht werden.
- Einige Forscher diskutieren den Einfluss von Hormonen, weil der Schmerz häufig nachts auftritt. Wachstumshormone werden nämlich meist in der Nacht ausgeschüttet.
- Auch kann ein Vitamin D-Mangel zu Wachstumsschmerzen führen, die Schmerzen könnten durch die zusätzliche Vitamin D Gabe in Rücksprache mit dem Kinderarzt verringert werden.
Wachstumsschmerzen: typische Symptome.
Am häufigsten sind Kinder im Alter von ca. 4 Jahren betroffen. Wenn Ihr Kind unter folgenden Symptomen leidet, könnte es sich tatsächlich um Wachstumsschmerzen handeln.
- Meistens sind Beine, Waden, Schienbeine, die vorderen Seiten der Oberschenkel oder die Innenseiten der Knie betroffen
- Das Kind spürt die Schmerzen an beiden Extremitäten gleichzeitig
- Wachstumsschmerzen treten vermehrt in Ruhephasen und in der Regel nicht in Bewegung auf
- Das Kind klagt abends oder nachts über Schmerzen, nicht am Tag.
- Die Symptome treten in unregelmäßigen Abständen auf, es kann sich um brennende, ziehende oder klopfende Schmerzen handeln.
Ab wann zum Kinderarzt?
Die genannten Symptome können auch durch andere Erkrankungen hervorgerufen werden. Sollte Ihr Kind immer wieder über Schmerzen in den Gelenken und Gliedmaßen klagen, suchen Sie einen Arzt auf. Nur der Kinderarzt kann ernsthafte Erkrankungen, wie Rheuma, Knochenbrüche oder Entzündungen ausschließen.
Wie kann ich meinem Kind mit Wachstumsschmerzen helfen?
Eine echte Therapie gibt es leider nicht. Trotzdem können einige Mittel dem Kind etwas Linderung verschaffen.
- Warme Umschläge oder ein warmes Schaumbad vor dem Schlafengehen
- Wacht Ihr Kind mitten in der Nacht auf und klagt über Schmerzen, können Sie die betroffene Stelle auch ein wenig kühlen.
- Dehnübungen der betroffenen Muskelpartien können ebenfalls helfen, den Schmerz zu lindern.
- Massieren Sie die Waden und Oberschenkel Ihres Kindes leicht
- Kalzium und Vitamin D können, in Rücksprache mit dem behandelnden Kinderarzt, zu einer Besserung führen (jedoch nicht wissenschaftlich bewiesen)
- In schlimmen Fällen können auch Schmerzmittel verabreicht werden – allerdings nur nach Rücksprache mit dem Arzt!
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