Wachstumsschübe: Baby und Eltern wachsen gemeinsam.

Wachstumsschübe: Baby und Eltern wachsen gemeinsam.

Die Entwicklung eines Neugeborenen von Baby zu Kleinkind ist die wahrscheinlich erstaunlichste und am schönsten zu beobachtenden Sache der Welt. Dass Wachstumsschübe Babys wie Eltern fordert – und beide über sich hinauswachsen – soll dabei nicht unbeachtet bleiben. Damit Sie wissen, was innerhalb der ersten 8 Wachstumsschübe bei Babys auf Sie zukommt, haben wir die einzelnen Phasen für Sie zusammengefasst.

Das haben alle 8 Wachstumsschübe bei Babys gemeinsam

In den 8 beschriebenen Phasen, werden Babys nicht nur größer, sondern lernen auch eine ungeheure Menge neuer Fähigkeiten. Diese sind von Schub zu Schub unterschiedlich, in der Reihenfolge jedoch immer gleich. Kleinere Abweichungen sind dabei vollkommen normal. Und auch bei Früh- oder Spätgeborenen können sich die Phasen entsprechend verschieben.

Erwartetes Babyverhalten in allen 8 Phasen ist …

… erhöhter Nahrungsbedarf.

… das Bedürfnis nach mehr Nähe und Zuneigung.

… Fremdeln – teilweise auch gegenüber einem der beiden Elternteile.

Wachstumsschub: Aufgewacht

(5. Woche)

Babys wirken in dieser Zeit aufgeweckter und neugieriger. Nachdem sie in den ersten Wochen eher teilnahmslos scheinen und viel schlafen, nehmen sie ihre Umgebung jetzt viel bewusster wahr. Ihr Schlafverhalten verändert sich und sie werden häufiger wach und haben größeren Appetit. Die sicherlich schönste Veränderung im 1. Schub sind die ersten verschenkten Babylächeln und „Gluckslaute“.

Tipp für Sie: Schenken Sie ihrem Kind besonders viel Nähe, tragen Sie es herum und stillen Sie bei Bedarf häufiger als zuvor. Das beruhigt und hilft gegen Quängeln.

Wachstumsschub: Neue Sinne

(8. Woche)

In dieser Phase erleben die Sinne von Babys einen Schub. Das Sehvermögen ist so weit entwickelt, dass sie Personen und Gegenstände in der näheren Umgebung schärfer und vor allem in Farbe sehen können. Sie reagieren vergnügt und mit Neugierde auf Audio-Visuelle-Reize und lassen sich schnell begeistern.

Tipp für Sie: Fördern Sie die Sinne Ihres Babys mit kindgerechter Beschäftigung, durch Spiel-Mobiles, Knisterdeckchen oder Musikuhren.

Wachstumsschub: Sozialverhalten

(12. Woche)

Stärker noch als beim ersten Schub, nehmen Babys ihr Umfeld jetzt bewusst wahr. Sie entwickeln zunehmend Sozialverhalten, reagieren auf die Stimmungen ihrer Eltern, beobachtet alles um sich herum und folgen Bewegungen von Personen und Gegenständen mit Augen und Kopf. Sie strampeln zudem mehr, versuchen vielleicht schon in der Bauchlage eigenständig den Kopf zu heben und die Fingermotorik wird immer feiner.

Tipp für Sie: Ihr Baby kann sich ab jetzt bereits für kurze Momente selbst beschäftigen. Alleine lassen sollten Sie es trotzdem noch nicht. Schenken Sie ihm vielmehr zusätzliche Aufmerksamkeit. Denn jede Interaktion fördert die Entwicklung des Sozialverhalten.

Wachstumsschub: Wachstum

(19. Woche)

Diesen Schub empfinden viele Eltern als den längsten und turbulentesten. Hier passt außerdem der Begriff Wachstumsschub besonders gut, da die Körpergröße schnell zunimmt. Zeitgleich verändert sich das Schlafverhalten der Babys und passt sich (teilweise) dem der Eltern an. Das Sozialverhalten wird um das Beobachten und Reagieren auf Gestik und Mimik erweitert und alles nach dem Babys greifen können landet direkt im Mund.

Tipp für Sie: In dieser Phase ist Ihr Baby besonders empfänglich für Fingerspiele oder „Albereien“, wie das Verstecken hinter den eigenen Händen.

Wachstumsschub: Emotionen

(26. Woche)

Haben Babys bisher eher instinktiv auf ihre Umgebung reagiert, können sie jetzt bereits bewusst lächeln aber auch wütend werden. Sie kommunizieren ihre Emotionen ungefiltert und es kann vermehrt dazu kommen, dass sie protestieren und fremdeln. Dabei nutzen sie zunehmend ihre Stimme und versuchen sich mit neuen Lauten Ausdruck zu verleihen.

Tipp für Sie: Welche Wachstumsschübe Babys auch durchmachen – bleiben Sie gelassen! Die Emotionsausbrüche Ihres Babys können herzerweichend oder nervenaufreibend sein.

Wachstumsschub: Motorik

(37. Woche)

Welchen Entwicklungsschub Babys in dieser Phase machen, ist unübersehbar: Die Motorik nimmt zu. Sie versuchen zum ersten Mal selber mit einem Löffel umzugehen, beginnen sich eigenständig auf den Bauch zu drehen und teilweise sogar schon zu krabbeln. Und auch die Laute aus dem Mund werden immer deutlicher artikuliert.

Tipp für Sie: Schenken Sie Ihrem Kind mehr Freiheit, um die neu gewonnenen Fähigkeiten auszuprobieren. Mehr Zeit auf der Krabbeldecke und haptisch interessante Gegenstände sind nur zwei von vielen Möglichkeiten, die Ihr Kind Ihnen jetzt eröffnet.

Wachstumsschub: Sitzen und stehen

(46. Woche)

Liegen, drehen, krabbeln, hochziehen, stehen und laufen. In dieser Reihenfolge lernen Babys in der Regel Stück für Stück das Stehen auf den eigenen Beinen. Der Boden wird ihnen schlicht zu langweilig, oder eben alles darüber hinaus interessanter. Des Weiteren lernen sie einfache Reihenfolgen und Zusammenhänge: Wenn ich hier drücke, passiert dort etwas. Diese Entwicklungsstufe ist allerdings auch bekannt für heftige Wutausbrüche.

Tipp für Sie: Unterstützen Sie die Selbstständigkeit des Kindes. Vielleicht wurzelt der kleine Tobsuchtsanfall darin, dass Ihr Kind etwas selber machen möchte. Und auch in dieser Phase ist Nähe wichtig – sie schenkt Sicherheit.

Wachstumsschub: Grenzen testen

(55. Woche)

Babys dürfen sich jetzt stolz „Kleinkinder“ nennen. Sie laufen immer besser ohne fremde Hilfe und sprechen vielleicht schon ihre ersten Worte. Auch essen klappt langsam auf eigene Faust und überhaupt werden die eigenen Grenzen immer weiter getestet und ausgebaut. Dieses Austesten kann allerdings erneut zu vermehrten Wut- und Trotzreaktionen führen.

Tipp für Sie: Wägen Sie ab, wann sie mit Grenzen konsequent bleiben müssen, und wann Sie dem Entwicklungsdrang ihres Kleinkindes freien Lauf lassen.

Leseempfehlung

Wenn Sie sich intensiver mit diesem Thema auseinandersetzen möchten, empfehlen wir Ihnen den Bestseller „Oje, ich wachse!“, von Dr. Hetty van de Rijt und Dr. Frans X. Plooij.

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