Sport bei MS

Sport bei MS

Geeignete Sportarten bei Multipler Sklerose

Wurde früher noch angenommen, dass Menschen mit MS sich körperlich schonen sollten, weiß man heute: Moderate sportliche Aktivität ist auch für Menschen mit MS gesund und kann sogar helfen die Folgen der MS zu vermindern oder zu verbessern.1,2

Durch Training können Sie Ihre Muskelkraft und Ihr Gleichgewicht verbessern. Auch andere Symptome der MS können durch Sport und Bewegung verbessert werden, zum Beispiel Spastik, Fatigue oder Koordinationsprobleme.1

Auch auf die Stimmung, das Selbstwertgefühl und die Lebensfreude wirkt sich regelmäßiger Sport positiv aus. Und wer Ausdauer, Kraft und Gleichgewicht schult, ist besser imstande, den Alltag mit MS zu bewältigen.1

Welche Effekte hat Sport auf MS?

Sport kann bei MS unterstützen und das regelmäßige körperliche Training kann sich folgendermaßen auswirken:1,2

  • Zunahme der Muskelstärke
  • Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems
  • Verbesserung des Gleichgewichts
  • reduziert Fatigue
  • vermindert Entzündungsreaktionen im Körper
  • mindert Depression
  • allgemeine Verbesserung der Lebensqualität

Der Sport muss zu Ihnen passen

Theoretisch können Sie jede Sportart ausführen, die Sie möchten. Der Sport sollte allerdings zu Ihrer körperlichen Fitness passen. So sind einige Sportarten wir Kampfsport, Klettern oder Ballsportarten eher für Menschen geeignet, deren MS-Symptomatik nicht so weit fortgeschritten ist oder bei denen keine Symptome auftreten.

Bei fortgeschrittener MS empfehlen sich moderate Sportarten, mit sanften Übungen, wie Yoga und Tai-Chi. Auch Schwimmen kann durch seinen gleichzeitig kühlenden Effekt vorteilhaft sein. Gymnastik, Kraftsport und Ausdauertraining, immer abgestimmt auf die individuelle körperliche Leistungsfähigkeit, sind ebenfalls gut geeignet bei MS.1 Besprechen Sie am besten mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, welcher Sport für Sie passt.

Sporttherapeuten und Physiotherapeutinnen können ein für Sie geeignetes Trainingsprogramm entwickeln. Empfohlen wird ein ausgewogener Mix aus Ausdauer- und moderatem Krafttraining sowie Gleichgewichts- und Bewegungsübungen.1

Nicht übertreiben

Starten Sie lieber langsam und hören Sie auf Ihren Körper. Falls Sie sich an einem Tag nicht so gut fühlen, trainieren Sie einfach weniger oder machen eine Pause. Falls MS-Symptome auftreten, unterbrechen Sie das Training oder verringern die Intensität. Für ein „moderates Training” werden Menschen mit MS zwei bis drei Trainingseinheiten pro Woche über mindestens zwölf Wochen empfohlen. Die Trainingsdauer sollte jeweils 10 bis 40 Minuten betragen – je nach Leistungsvermögen.1

Uhthoff-Phänomen

Früher hatte man angenommen, dass sportliche Aktivität einen Schub auslösen kann. Heute weiß man, dass es sich dabei um das sogenannte Uhthoff-Phänomen handelt. Dabei verschlimmern Hitze oder ein Anstieg der Körpertemperatur, z.B. durch starke körperliche Belastung, vorübergehend typische MS-Symptome. Vielleicht fühlen Sie sich sehr erschöpft, es kommt zu Lähmungen oder Spastiken oder das Sehvermögen verschlechtern sich. Doch diese Symptome bilden sich stets nach kurzer Zeit zurück. Heute wird im Gegensatz zu früher sogar Sport empfohlen, um das Uhthoff-Phänomen zu mindern. Abkühlung, z.B. durch eine kalte Dusche und viel Trinken, hilft, die Körpertemperatur wieder abzusenken.1,3

Kein Sport während eines Schubs

Während eines Schubs sollten Sie Ihre körperliche Aktivität zurückschrauben. Wenn Sie Kortison einnehmen, sollten Sie komplett auf Sport verzichten.1

Spaß steht im Vordergrund

Sport muss Spaß machen und zu Ihnen und Ihrem MS-Zustand passen, nur so bleibt man am Ball und merkt dann auch bald die positiven Auswirkungen der Bewegung. Wer mit anderen zusammen Sport treibt, findet Halt, Unterstützung und ist sozial eingebunden. Alles gute Voraussetzungen für eine bessere Lebensqualität mit MS.

Wichtig:
Hinweis: Um die hohe Qualität unserer Inhalte sicher zu stellen, wurde dieser Text von unserem Team aus Apothekerinnen und Apothekern geprüft. Die bereitgestellten Inhalte dienen lediglich der Information und ersetzen keine medizinische Beratung oder Behandlung durch einen Arzt oder eine Ärztin. Die Texte sind nicht zur eigenständigen Diagnose und Beginn, Änderung oder Beendigung einer Behandlung von Krankheiten gedacht.

Zuletzt aktualisiert: am 19.09.2023, Artikel vom 13.04.2017

Referenzen:

  1. Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft Bundesverband e.V. Sport und Bewegung sind gut für Körper und Seele – das gilt auch für Menschen mit Multiple Sklerose. https://www.dmsg.de/multiple-sklerose/ms-und-sport Stand: 2023. Abgerufen: 01.09.2023
  2. Ärzteblatt.de Multiple Sklerose: Immunbiologischer Einfluss von Sport. Dtsch Ärztebl 2020; 117(27-28): [24]. https://www.aerzteblatt.de/archiv/214586/Multiple-Sklerose-Immunbiologischer-Einfluss-von-Sport Veröffentlicht: 2020. Abgerufen: 04.09.2023
  3. Multiple Sklerose Gesellschaft Wien. Uhthoff-Phänomen. https://www.msges.at/leben-mit-ms/leichter-leben-mit-ms/uhthoff-phaenomen/ Stand: 30.06.2022. Abgerufen: 04.09.2023

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Titelbild: AdobeStock

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