Auslöser für MS-Schübe

Auslöser für MS-Schübe

Multiple-Sklerose-Schübe – Ursachen & Gegenmaßnahmen

Wiederkehrende Schübe (auch Exazerbation, Rezidiv, Attacke, Rückfall oder Episode genannt) sind charakteristisch für die rezidivierend-remittierende Form der Multiplen Sklerose (RRMS). Diese Form wird bei etwa 85 % aller Patienten mit MS diagnostiziert. Circa 15 % der Betroffenen haben eine so genannte primärprogressive MS (PPMS). Dabei entwickelt sich die Erkrankung kontinuierlich, ohne erkennbare Remissionen.

Merkmale eines MS-Schubs

Ein MS-Schub kann ein oder mehrere Symptome umfassen, die 24 Stunden oder länger anhalten. Er kann von wenigen Tagen bis zu mehreren Wochen oder sogar Monaten dauern. Bei einem Schub müssen die Symptome spezifisch für MS sein und dürfen nicht durch andere Ursachen wie zum Beispiel Infektionen ausgelöst werden. Zwei unterschiedliche Schübe sind durch eine Erholungszeit (Remission) von mindestens 30 Tagen Dauer getrennt. Keine zwei Schübe sind gleich, die Symptome variieren von Person zu Person und von einem Schub zum anderen.

Wie entsteht ein MS-Schub?

Der zugrundeliegende Mechanismus für einen Schub ist der Immunangriff auf die Myelinhülle (die äußere Isolierschicht) der Nervenfasern. Dieser Angriff schädigt das Myelin, was die Übertragung von Nervenimpulsen verlangsamt oder stört und die Symptome der MS verursacht. Dazu gehören Probleme mit dem Gleichgewichtssinn, der Koordination, dem Sehen, der Blase, dem Gedächtnis und der Konzentration, der Beweglichkeit; außerdem Müdigkeit und Schwäche, Taubheitsgefühl oder nadelstichartige Schmerzen. Die Symptome variieren von mild bis schwer. Eine Remission tritt ein, wenn die Entzündung abnimmt und die Myelinhülle ersetzt wird, so dass die Übertragung neuronaler Signale wiederhergestellt wird. Eine Remission bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass die Symptome vollständig verschwinden. Manche Menschen fühlen sich genauso wie vor Beginn der Exazerbation, während bei anderen neue Symptome bestehen bleiben können.

Wodurch werden MS-Schübe ausgelöst?

MS-Schübe können durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, die aber von Person zu Person unterschiedlich sind. Häufig kann man auch keine Ursache finden. Kennt man jedoch seine individuellen Auslöser, kann man eventuell besser damit umgehen und die Wahrscheinlichkeit für eine Exazerbation verringern. Folgende Trigger sind häufig:

  • Stress
    Stress kann das Auftreten von MS-Exazerbationen erhöhen. Man kann Stress nie vollständig vermeiden, aber man kann ihn reduzieren oder Methoden erlernen, besser damit umzugehen: Sport treiben, Meditation, Yoga und Verhaltenstherapie sind dafür geeignet.
  • Schlafmangel
    Zu wenig Schlaf kann zu einem MS-Schub führen. Achten Sie auf regelmäßigen und ausreichenden (7 bis 8 Stunden) Schlaf.
  • Medikamente
    Wenn Sie Ihre MS-Medikamente längere Zeit aussetzen, kann sich das Risiko für einen Schub erhöhen. Nehmen Sie daher Ihre Medikamente wie von Ihrem Arzt verordnet regelmäßig ein.
  • Rauchen
    Rauchen ist ein Risikofaktor für Multiple Sklerose-Exazerbationen. Wenn Sie rauchen, kann es häufiger zu MS-Schüben und einem Fortschreiten des Behinderungsgrades kommen. Sie können viel zu einem positiveren Krankheitsverlauf beitragen, wenn Sie aufhören zu rauchen und auch in Ihrer unmittelbaren Umgebung nicht geraucht wird.Ihr Arzt oder Apotheker kann Ihnen Produkte zur Raucherentwöhnung empfehlen.

Behandlung von Exazerbationen

Die gute Nachricht ist, dass nicht alle Exazerbationen behandelt werden müssen. Leichte sensorische Veränderungen (Taubheit, Nadelstiche und ähnliches) oder Ermüdungserscheinungen, die die Aktivitäten der Betroffenen nicht wesentlich beeinträchtigen, können im Allgemeinen unbehandelt bleiben.

Bei schweren Exazerbationen (z. B. Sehstörungen, deutlichen Schwächeanfällen oder Gleichgewichtsstörungen), die die Mobilität, Sicherheit oder insgesamt die Lebensqualität des Patienten beeinträchtigen, wird eine kurzzeitige Gabe hochdosierter Corticosteroide empfohlen. Das hemmt die Entzündung  und führt zu einer rascheren Rückbildung der Symptome.

Wie lässt sich das Risiko für einen MS-Schub reduzieren?

Wir haben bereits im Abschnitt zu den Auslösern einige Hinweise gegeben, wie Sie das Risiko von MS-Schüben verringern können. Daneben hilft ganz allgemein ein gesunder Lebensstilmit einer ausgewogenen Ernährung und regelmäßiger Bewegung.

Verwendete Quellen:
https://www.mstrust.org.uk/about-ms/ms-symptoms/managing-relapses#can-i-reduce-my-risk-of-having-a-relapse
https://www.nationalmssociety.org/Treating-MS/Managing-Relapses
https://multiplesclerosisnewstoday.com/multiple-sclerosis-symptoms/flare-ups/
https://www.mytherapyapp.com/de/blog/die-besten-apps-bei-multiple-sklerose

 

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