Solosin® Tropfen 104 mg/ml
- PZN
- 00946208
- Darreichung
- Tropfen
- Hersteller
- Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
Produktdetails & Pflichtangaben
Was sind Solosin Tropfen und wofür werden sie angewendet?
Solosin Tropfen werden angewendet zur Behandlung und Verhütung von Atemnotzuständen aufgrund
einer Verengung der Atemwege (Bronchokonstriktion) bei Asthma bronchiale und chronisch
obstruktiver (verengender) Atemwegserkrankung (COPD).
Hinweis: Für die Dauertherapie bei Patienten mit anhaltendem (persistierendem) Asthma bronchiale
oder mittel- bis schwergradiger chronisch obstruktiver Atemwegserkrankung (z. B. chronische
Bronchitis oder Lungenemphysem) stehen Präparate mit verzögerter Wirkstofffreisetzung zur
Verfügung. Hier wird eine Kombinationstherapie mit anderen Medikamenten, die die Bronchien
erweitern und entzündungshemmend wirken, empfohlen.
Solosin Tropfen sollten als Mittel der ersten Wahl zur Behandlung von Asthma bei Kindern angewendet werden.
Wie sind Solosin Tropfen einzunehmen?
Nehmen Sie Solosin Tropfen immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei
Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
Solosin Tropfen sind individuell nach Wirkung zu dosieren. Die Dosierung sollte möglichst anhand
des Theophyllin-Serumspiegels (Theophyllin-Menge im Blut) ermittelt werden (anzustrebender
Bereich: 8–12 Mikrogramm/ml, 20 Mikrogramm/ml sollen nicht überschritten werden). Kontrollen
des Theophyllin-Serumspiegels sind insbesondere auch bei mangelhafter Wirksamkeit oder dem
Auftreten unerwünschter Wirkungen angezeigt.
Zur Bestimmung der Anfangsdosis ist eine Vorbehandlung mit Theophyllin oder seinen Verbindungen
hinsichtlich einer Dosisminderung zu berücksichtigen.
Für die Ermittlung der Dosis ist als Körpergewicht das Normalgewicht einzusetzen, da Theophyllin
nicht vom Fettgewebe aufgenommen wird.
Für Erwachsene beträgt die tägliche Erhaltungsdosis von Theophyllin ca. 11–13 mg je kg Körpergewicht.
Solosin Tropfen dürfen bei Kindern unter 6 Monaten nicht angewendet werden. Kinder ab 6 Monaten
sowie Raucher benötigen im Vergleich zu nicht rauchenden Erwachsenen eine höhere körpergewichtsbezogene
Theophyllin-Dosis infolge eines vermehrten Abbaus von Theophyllin. Im Gegensatz hierzu ist bei Säuglingen unter 6 Monaten und bei älteren Patienten (ab 60. Lebensjahr) die Theophyllin-Ausscheidung verlangsamt.
Bei Rauchern, die das Rauchen einstellen, sollte wegen des Anstiegs des Theophyllin-Blutspiegels vorsichtig dosiert werden.
Bei Patienten mit Herzleistungsschwäche (Herzinsuffizienz), schwerem Sauerstoffmangel, eingeschränkter Leberfunktion, Lungenentzündung, Virusinfektion (insbesondere Grippe), im höheren Lebensalter sowie bei der Behandlung mit bestimmten anderen Medikamenten (siehe auch „Einnahme von Solosin Tropfen zusammen mit anderen Arzneimitteln“) ist die Theophyllin-Ausscheidung sehr häufig verlangsamt. Bei höhergradigen Nierenfunktionsstörungen kann es zu einer Anhäufung (Kumulation) von Theophyllin-Stoffwechselprodukten kommen.
Solche Patienten benötigen daher geringere Dosen und Steigerungen müssen mit besonderer Vorsicht erfolgen. Weiterhin ist über eine reduzierte Theophyllin-Ausscheidung nach Tuberkulose- und Grippeschutzimpfung berichtet worden, sodass bei gleichzeitiger Behandlung ebenfalls eine Dosisminderung erforderlich sein könnte. Empfohlenes Dosierungsschema
Soweit nicht anders verordnet, sind je nach Lebensalter folgende Erhaltungsdosierungen zu empfehlen:
Alter in Jahren | Körpergewicht in kg | Tägliche Dosis in mg Theophyllin je kg Körpergewicht | Anzahl Tropfen pro Tag |
Kinder 1-5 | 5-20 | 24 | 3 x 10-35 |
6-8 | 20-25 | 24 | 3 x 35-45 |
8-12 | 25-40 | 20 | 3 x 40-60 |
12-16 | 40-60 | 18 | 3 x 55-80 |
Erwachsene Nichtraucher | 60-70 | 11-13 | 3 x 50-70 |
Raucher | 60-70 | 18 | 3 x 80-95 |
*adipösen Patienten ist hier das Normalgewicht einzusetzen.
Wird von einem nicht retardierten auf ein retardiertes Theophyllin-Präparat gewechselt, so ist zu beachten, dass die angegebene Tagesdosis evtl. reduziert werden kann.
Bei der Verabreichung von hohen Dosen sind Serumspiegelkontrollen empfehlenswert. Sollte es zu Überdosierungserscheinungen kommen, so sollte nach Anordnung des Arztes je nach
Schweregrad die nächste Dosis ausgelassen oder um 50 % vermindert werden. In jedem Falle sollten
Sie den behandelnden Arzt zur Überprüfung der Behandlung aufsuchen.
Akutbehandlung:
Sofern ein Arzt nicht sofort erreichbar ist, sind bei beginnendem und im akuten Anfall
48 Tropfen = 2 ml Solosin Tropfen in ½ bis 1 Glas Flüssigkeit verdünnt einzunehmen. Diese
Dosierungsempfehlung gilt nur für Patienten ohne vorherige Behandlung mit Theophyllin.
Art der Anwendung
Zum Einnehmen.
Die Behandlung sollte möglichst am Abend kurz vor dem Schlafengehen beginnen und langsam über
2–3 Tage gesteigert werden.
Sowohl eine Erhöhung als auch eine Verminderung der Dosis soll stets nur auf Anraten des Arztes erfolgen.
Nehmen Sie Solosin Tropfen nach den Mahlzeiten mit reichlich Flüssigkeit ein.
Vor Anwendung der Tropfen beachten:
Tropfflasche nach Abschrauben des Verschlusses mit der Öffnung senkrecht nach unten halten und, wenn nötig, zum Antropfen mit dem Finger leicht auf den Flaschenboden klopfen. Unmittelbar nach Gebrauch Flasche bitte wieder dicht verschließen.
Dauer der Anwendung
Nehmen Sie Solosin Tropfen stets nur in Absprache und auf Anraten des Arztes ein.
Die Dauer der Anwendung richtet sich nach Art, Schwere und Verlauf der Erkrankung und wird vom behandelnden Arzt bestimmt.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Solosin Tropfen zu stark oder zu schwach ist.
Wenn Sie eine größere Menge von Solosin Tropfen eingenommen haben, als Sie sollten
Bei Überdosierung mit Solosin Tropfen treten bei Theophyllin-Blutspiegeln zwischen 20 und 25 Mikrogramm/ml in der Regel die bekannten Theophyllin-Nebenwirkungen (u. a. Magen-Darm- Beschwerden, zentralnervöse Erregbarkeit, Herzrhythmusstörungen) mit gesteigerter Intensität auf. Übersteigt der Theophyllin-Blutspiegel 25 Mikrogramm/ml, können schwerwiegende Funktionsstörungen des Herzens oder des Gehirns, z. B. Krampfanfälle oder schwere
Herzrhythmusstörungen sowie Herz-Kreislauf-Versagen, auftreten. Solche Reaktionen können auch ohne die Vorboten leichterer Nebenwirkungen auftreten.
Bei einer Vergiftung mit einem Theophyllin-Präparat mit verzögerter Wirkstofffreisetzung können die Zeichen einer Vergiftung verzögert auftreten.
Bei erhöhter Theophyllin-Empfindlichkeit sind schwerere Überdosierungserscheinungen auch schon unterhalb der genannten Blutspiegelkonzentration möglich.
Bei Verdacht auf eine Überdosierung mit Solosin Tropfen ist sofort ein Arzt zu benachrichtigen. Dieser sollte, je nachdem wie lange die Einnahme zurückliegt, folgende Maßnahmen ergreifen: Bei leichten Überdosierungserscheinungen:
Solosin Tropfen sollten abgesetzt und der Theophyllin-Serumspiegel bestimmt werden. Bei Wiederaufnahme der Behandlung sollte die Dosis entsprechend vermindert werden. Therapie aller Theophyllin-Vergiftungen: Bis zu zwei Stunden nach Einnahme kann eine Magenspülung sinnvoll sein. Zur weiteren Giftentfernung sollte wiederholt Aktivkohle, ggf. in Kombination mit einem schnell wirksamen Abführmittel (z. B. Glaubersalz), verabreicht werden. Bei zentralnervösen Reaktionen (z. B. Unruhe und Krämpfen): Diazepam i. v., 0,1–0,3 mg/kg Körpergewicht, bis zu 15 mg.
Bei vitaler Bedrohung:
- Überwachung lebenswichtiger Funktionen,
- Freihalten der Atemwege (Intubation),
- Zufuhr von Sauerstoff,
- bei Bedarf i. v. Volumensubstitution mit Plasmaexpandern,
- Kontrolle und evtl. Korrektur des Wasser- und Elektrolythaushalts,
- Hämoperfusion (s. u.).
Bei bedrohlichen Herzrhythmusstörungen:
Intravenöse Gabe von Propranolol bei Nichtasthmatikern (1 mg bei Erwachsenen, 0,02 mg/kg
Körpergewicht bei Kindern), diese Dosis kann alle 5–10 Minuten bis zur Rhythmusnormalisierung
oder bis zur Höchstdosis von 0,1 mg/kg Körpergewicht wiederholt werden.
Vorsicht:
Propranolol kann bei Asthmatikern schwere Bronchospasmen auslösen. Bei Asthmapatienten sollte
deshalb Verapamil gegeben werden.
Bei besonders schweren Vergiftungen, die auf die genannten Maßnahmen nicht ausreichend
ansprechen, sowie bei sehr hohen Theophyllin-Blutspiegeln kann durch Hämoperfusion oder
Hämodialyse (Blutwäsche) eine schnelle und vollständige Entgiftung erreicht werden. Im
Allgemeinen kann hiervon jedoch abgesehen werden, da Theophyllin ausreichend rasch abgebaut wird.
Die weiteren Möglichkeiten zur Behandlung einer Vergiftung mit Solosin Tropfen richten sich nach
dem Ausmaß und Verlauf sowie den Krankheitszeichen.
Wenn Sie die Einnahme von Solosin Tropfen vergessen haben
Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben, sondern
halten Sie Rücksprache mit Ihrem Arzt und führen Sie die Einnahme, wie in der Dosierungsanleitung
beschrieben, fort.
Wenn Sie die Einnahme von Solosin Tropfen abbrechen
Bei Unterbrechen oder plötzlicher Beendigung der Einnahme (Absetzen) informieren Sie unverzüglich
Ihren Arzt, da die Gefahr einer unzureichenden Behandlung Ihrer Erkrankung besteht.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Was passiert eigentlich mit meinem Rezept?
Damit Sie einen Einblick in unsere tägliche Arbeit bekommen und sehen können, was alles mit Ihrem Original-Rezept geschieht, haben wir ein Video mit allen relevanten Informationen produziert.