Suprarenin® Durchstechflasche 1 mg/ml
- PZN / EAN
- 00993248 / 4150009932485
- Darreichung
- Durchstechflaschen
- Hersteller
- Cheplapharm Arzneimittel GmbH
Produktdetails & Pflichtangaben
Wirkstoffe
- 29.98 mg Epinephrin hydrochlorid
Hilfsstoffe
- Wasser für Injektionszwecke
- 100 mg Chlorobutanol hemihydrat
- Salzsäure zur pH-Wert-Einstellung
- Natriumchlorid
- 12.5 mg Natrium disulfit höchstens
Was ist eine Suprarenin Durchstechflasche und wofür wird sie angewendet?
Eine Suprarenin Durchstechflasche enthält als Wirkstoff Epinephrin, das mit dem natürlich vorkommenden
Hormon Adrenalin identisch ist. Als Arzneimittel wird es z. B. eingesetzt, um bei einem starken Blutdruckabfall
den Blutdruck zu steigern.
Suprarenin wird angewendet
- bei Herz-Kreislauf-Stillstand (kardiopulmonale Reanimation),
- bei Kreislaufversagen aufgrund einer Überempfindlichkeitsreaktion vom Soforttyp (anaphylaktischer Schock),
- bei schweren Überempfindlichkeitsreaktionen (anaphylaktische Reaktionen Stadium III und IV),
- als nicht an erster Stelle stehende Behandlung beim septischen Schock,
- lokal zur Gefäßverengung (z. B. bei Blutungen), nicht jedoch bei chirurgischen Eingriffen am Auge oder am verletzten Ohr bzw. vor einem chirurgischen Eingriff am Ohr.
Wie ist die Suprarenin Durchstechflasche anzuwenden?
Die Dosierung und Art der Anwendung von Suprarenin bestimmt Ihr Arzt. Er wird sich im Allgemeinen an
folgenden Empfehlungen orientieren:
Dosierung
Die folgenden Angaben gelten für Erwachsene, sofern nicht ausdrücklich Kinder bei den
Dosierungsempfehlungen genannt werden.
Herz-Kreislauf-Stillstand (kardiopulmonale Reanimation)
1 ml Suprarenin wird auf das Zehnfache verdünnt. Davon injiziert man 10 ml (= 1 mg Epinephrin) intravenös.
Wiederholung nach jeweils 3 bis 5 Minuten, falls nötig.
Gelingt es nicht, in kurzer Zeit einen venösen Zugang herzustellen, dann kann Suprarenin beim intubierten
Patienten auch endotracheal instilliert werden; hierfür sind jedoch höhere Dosen erforderlich: 2–3 ml Suprarenin,
verdünnt auf ca. 10 ml (= 2–3 mg Epinephrin).
In Ausnahmefällen können 5 ml der auf das Zehnfache verdünnten Lösung (= 0,5 mg Epinephrin) intrakardial
injiziert werden.
Bei Kindern und Säuglingen injiziert man als Initialdosis 0,01 mg/kg Körpergewicht (= 0,1 ml/kg
Körpergewicht einer Lösung 1 : 10.000) intravenös oder intraossär oder instilliert 0,1 mg/kg Körpergewicht (=0,1 ml/kg Körpergewicht einer Lösung 1 : 1.000) in 3 bis 5 ml physiologischer Kochsalzlösung endotracheal.
Bei Erfolglosigkeit alle 3 bis 5 Minuten wiederholen. Gegebenenfalls kann bei persistierender Erfolglosigkeit
die Einzeldosis auf 0,1 mg/kg Körpergewicht intravenös oder intraossär erhöht werden. Nach Wiederherstellung eines spontanen Kreislaufs gibt man 0,1 bis 1,0 Mikrogramm pro kg Körpergewicht und Minute als
Dauerinfusion, wobei sich die Dosierung streng nach dem klinischen Erfolg richtet.
Kreislaufversagen aufgrund einer Überempfindlichkeitsreaktion vom Soforttyp (anaphylaktischer Schock)
1 ml Suprarenin wird auf das Zehnfache verdünnt. Davon injiziert man 1 ml (= 0,1 mg Epinephrin) langsam
intravenös unter Puls- und Blutdruckkontrolle (Vorsicht, Herzrhythmusstörungen!). Die Gabe von Suprarenin
kann nach einigen Minuten wiederholt werden bis zur Stabilisierung des Kreislaufs.
Bei Kindern injiziert man 0,1 ml/kg Körpergewicht einer 1 : 10.000-Lösung intravenös über 1 bis 2 Minuten,
falls notwendig Wiederholung alle 15 bis 20 Minuten (auch endotracheale oder intraossäre Applikation
möglich). Bei wiederholten Gaben kommt alternativ auch eine Dauerinfusion mit 0,05 bis 0,5 Mikrogramm pro
kg Körpergewicht und Minute infrage.
Schwere Überempfindlichkeitsreaktionen (anaphylaktische Reaktionen Stadium III und IV)
Stadium III ist durch Schockzeichen, Bronchospasmus mit bedrohlicher Dyspnoe und Bewusstseinstrübung
charakterisiert, Stadium IV durch Herz-Kreislauf- bzw. Atemstillstand.
Bei schweren Überempfindlichkeitsreaktionen mit Schockzeichen, Bronchospasmus mit bedrohlicher Dyspnoe
oder Bewusstseinstrübung werden 0,1 mg Epinephrin langsam intravenös injiziert. (Auch die endotracheale
Applikation ist möglich.) Diese Dosis kann in Abständen von initial 1 bis 2 Minuten, später 5 bis 10 Minuten
wiederholt werden. Bei schweren Verläufen ist eine hämodynamische Stabilisierung manchmal durch eine
Dauerinfusion von Epinephrin in einer Dosierung von 0,05 bis 0,5 Mikrogramm pro kg Körpergewicht und
Minute zu erreichen.
Bei Kindern mit schwerer Überempfindlichkeitsreaktion werden 0,1 ml/kg Körpergewicht einer 1 : 10.000-
Lösung intravenös innerhalb von 1 bis 2 Minuten injiziert. Falls erforderlich kann diese Dosis alle 15 bis 20
Minuten wiederholt werden. (Die Applikation kann auch endotracheal oder intraossär erfolgen.) Sollten
wiederholte Gaben notwendig sein, kann man Epinephrin auch als Dauerinfusion von 0,05 bis 0,5 Mikrogramm
pro kg Körpergewicht und Minute intravenös geben.
Hinweis:
Suprarenin kann auch intramuskulär oder subkutan gegeben werden, ohne weitere Verdünnung. Hierbei ist
jedoch zu berücksichtigen, dass aufgrund der lokalen Gefäßverengung Suprarenin langsamer resorbiert wird und
eine geringere Bioverfügbarkeit besteht. Es werden 0,3–0,5 ml einer 1 : 1.000-Lösung Suprarenin (= 0,3–0,5 mg
Epinephrin) intramuskulär oder subkutan injiziert; die intramuskuläre oder subkutane Injektion kann nach 5 bis
10 Minuten wiederholt werden.
Zur Resorptionsverzögerung und zum Schutz vor schweren Überempfindlichkeitsreaktionen, z. B. nach
Wespenstichen, wird die Einstichstelle mit 0,3 ml Suprarenin (= 0,3 mg Epinephrin) um- und unterspritzt.
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen
Die empfohlene Dosis zur Behandlung einer Überempfindlichkeitsreaktion (Anaphylaxie) beträgt bei
intramuskulärer Gabe 0,01 mg/kg Körpergewicht. Die Dosis sollte 0,3 mg pro Injektion nicht überschreiten.
Falls erforderlich, kann die Initialdosis unter Berücksichtigung von Blutdruck, Puls und Atemfunktion mehrmals
in 5–15-Minuten-Intervallen wiederholt werden. Es sollte eine kleinvolumige Spritze verwendet werden.
Nicht an erster Stelle stehende Behandlung beim septischen Schock
Suprarenin kann im septischen Schock dann indiziert sein, wenn durch ausreichende Volumensubstitution keine
hämodynamische Stabilisierung zu erreichen ist. Hierzu wird Suprarenin am besten kontinuierlich intravenös
mittels Perfusor appliziert. Die Dosierung richtet sich nach der hämodynamischen Situation und liegt zwischen
0,014 Mikrogramm pro kg Körpergewicht und Minute und 0,28 Mikrogramm pro kg Körpergewicht und
Minute. Praktisch bedeutet dies, dass z. B. bei einer Dosis von 0,1 Mikrogramm pro kg Körpergewicht und
Minute und einem Körpergewicht von 60 kg 1 ml Suprarenin im Verlauf von 3 Stunden appliziert wird. Eine
individuelle Einstellung der Infusionsgeschwindigkeit unter fortlaufender Puls- und Blutdruckkontrolle bis zur
Stabilisierung des Kreislaufs ist erforderlich.
Hinweis:
Volumenmangel und Azidose (Abfall des pH-Wertes im Blut) sind vor Anwendung von Suprarenin möglichst
auszugleichen.
Lokale Blutstillung
Zur Blutstillung bei lokalen, schwer beherrschbaren Blutungen wird mit einem Watte- oder Gazetupfer
tamponiert. Der Tupfer sollte mit nicht mehr als 10 Tropfen der auf das Zehnfache verdünnten Lösung (maximal
0,05 mg Epinephrin) getränkt werden. Bei schwerem Nasenbluten wird bis zum Aufhören der Blutung ein mit
der zehnfach verdünnten Lösung getränkter Gazestreifen eingelegt.
Bei Blutungen der Harnröhre instilliert man einige Milliliter der auf das Zehnfache verdünnten Lösung. Bei
Blasenblutungen und vor operativen Eingriffen verwendet man 100 bis 150 ml der auf das Zehn- bis
Fünfzigfache verdünnten Lösung zur Spülung.
Art der Anwendung
Suprarenin kann intravenös (in eine Vene) injiziert oder infundiert oder endotracheal (in die Luftröhre) instilliert
werden. Falls keiner dieser Applikationswege mit schnellem Wirkungseintritt möglich ist, kann Suprarenin
subkutan (in das Unterhautgewebe) oder intramuskulär (in einen Muskel) gespritzt werden. Hierbei ist jedoch zu
berücksichtigen, dass aufgrund der lokalen Gefäßverengung Suprarenin langsamer resorbiert wird und eine
geringere Bioverfügbarkeit besteht. Die intramuskuläre Gabe weist hierbei im Vergleich zum subkutanen
Applikationsweg die bessere Bioverfügbarkeit auf.
In Ausnahmefällen kann Suprarenin bei Herz-Kreislauf-Stillstand intrakardial (in eine Herzhöhle) injiziert
werden.
Bei Kindern unter 6 Jahren kann Suprarenin auch intraossär (in den Knochen) injiziert werden (Punktion der
proximalen Tibia), wenn eine Venenpunktion nicht innerhalb kurzer Zeit gelingt.
Ferner kann Suprarenin als Tampon oder Spüllösung lokal angewendet werden.
Unverdünnt darf Suprarenin nur zur subkutanen oder intramuskulären Injektion (nicht intravenös, nicht
intraossär, nicht endotracheal, nicht intrakardial) angewendet werden.
Intravenös, intraossär, endotracheal und intrakardial wird Suprarenin nur nach Verdünnen auf das Zehnfache
angewendet.
Suprarenin wird Spülflüssigkeiten tropfenweise zugesetzt.
Herstellung einer 0,01%igen Epinephrinlösung (= Verdünnen von Suprarenin auf das Zehnfache):
1 ml Suprarenin wird mit 9 ml isotonischer Natriumchloridlösung verdünnt; abhängig vom Anwendungsgebiet
kann auch Wasser zu Injektionszwecken geeignet sein. Man erhält 10 ml 0,01%ige Epinephrinlösung (0,1 mg
Epinephrin/ml).
Hinweise:
Zu Rezepturen mit Suprarenin ist nur Neutralglas bzw. hydrolysebeständiges Glas (Glasart I oder II Ph. Eur.) zu
verwenden. Spritzen und Kanülen müssen sauber, insbesondere frei von alkalisch reagierenden Rückständen
sein. Bei jeder Entnahme aus der Durchstechflasche sind für das Aufziehen der Lösung daher stets frische, sterile
Spritzen und Kanülen zu verwenden. Die Lösung muss klar und farblos sein. Eine auch nur geringe Farbtönung
oder eine Trübung deutet auf einen beginnenden Abbau des Wirkstoffmoleküls hin.
Die Anwendungsdauer von Suprarenin ist kurz, entsprechend der akuten klinischen Situation, z. B. bei
Wiederbelebungsmaßnahmen, Schockbehandlung und Blutstillung. Die Dauer der Anwendung bestimmt der
behandelnde Arzt.
Wenn Suprarenin in zu großer Menge angewendet wurde
Bei Überdosierung treten durch allgemeine Engstellung der Blutgefäße (Vasokonstriktion) folgende Symptome
auf:
Systemisch (den Gesamtorganismus betreffend):
Blutdruckanstieg; blasse bis blassgraue, kalte, schlecht durchblutete Haut; schnelle Herzschlagfolge
(Tachykardie), Kreislaufzentralisation, Atemnot, Schwindel, Ohnmacht, Kammerflimmern, Atemlähmung,
Lungenödem.
Periphere Mangeldurchblutung, die zu Gewebsuntergang an den Gliedmaßen führen kann, im Zusammenhang
mit einer hohen Dosis oder längeren Gabe.
Bei Nekrosen (Gewebsuntergang) des Herzmuskels: Zeichen einer Herzleistungsschwäche und unter Umständen
Rhythmusstörungen.
Lokal:
Zunächst weiß verfärbte Hautbezirke entlang der Infusionsvene, später ausgedehnte und tief greifende
Hautnekrosen.
Richtlinien für die Behandlung von Vergiftungen oder Überdosierungen
Epinephrin wird im Körper schnell deaktiviert und hat eine kurze Wirkdauer. Die Behandlung von
Nebenwirkungen erfolgt hauptsächlich unterstützend. Ein Beenden der Infusion oder das Reduzieren der
Infusionsrate ist in vielen Fällen ausreichend.
Im Falle einer Extravasation sollte so bald wie möglich, aber nicht später als innerhalb von 12 Stunden, eine
Infiltration mit einem Alphablocker, wie z. B. Phentolamin, erfolgen. Dies kann Schmerzen lindern und
Gewebsnekrosen verhindern.
Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder
Apotheker.
Inhalt der Packung und weitere Informationen
Was die Suprarenin Durchstechflasche enthält
Der Wirkstoff ist Epinephrin.
1 ml Injektionslösung enthält 1,2 mg Epinephrinhydrochlorid, entsprechend 1,0 mg Epinephrin (Adrenalin,
linksdrehend) in der Konzentration 0,1 % („1 : 1.000“) in isotonischer Lösung.
Die sonstigen Bestandteile sind:
4 mg Chlorobutanol-Hemihydrat pro ml als Konservierungsmittel, maximal 0,5 mg Natriummetabisulfit
(Ph. Eur.) (entsprechend max. 0,34 mg SO2) pro ml als Antioxidans, Natriumchlorid, Salzsäure 10 % zur pHEinstellung,
Wasser für Injektionszwecke.
Was passiert eigentlich mit meinem Rezept?
Damit Sie einen Einblick in unsere tägliche Arbeit bekommen und sehen können, was alles mit Ihrem Original-Rezept geschieht, haben wir ein Video mit allen relevanten Informationen produziert.