Digitale Helfer für chronisch erkrankte Menschen

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Mobile Anwendungen zur Unterstützung im Alltag
Chronische Erkrankungen begleiten die Betroffenen ein Leben lang. Digitale Helfer wie Apps für das Smartphone unterstützen im Alltag – zum Beispiel erinnern sie an die Medikamenteneinnahme oder unterstützen dabei, Termine in der ärztlichen Praxis zu planen. Ein Beispiel ist die MyTherapy-App, die für einige chronische Erkrankungen spezielle Anwendungen mit entsprechenden Informationen über die Erkrankung bietet. Lesen Sie hier, welche weiteren nützlichen Funktionen diese digitalen Helfer bereithalten.
Mobile Health: digitale Helfer für chronische Erkrankungen
Chronische Erkrankungen nehmen zu, was zum Teil auf die höhere Lebenserwartung und den damit verbundenen höheren Anteil an älteren Menschen in der Bevölkerung zurückzuführen ist. Mit einem höheren Alter steigt auch die Wahrscheinlichkeit von Komorbiditäten. Das bedeutet, dass zu einer bereits bestehenden Erkrankung weitere hinzukommen können. Für chronisch Erkrankte oder multimorbide Menschen stellt die Entwicklung von mobile Health eine gute Therapieunterstützung dar. Als mobile Health, auch mit mHealth abgekürzt, werden Verfahren zur Gesundheitsfürsorge auf mobilen Endgeräten wie Smartphones oder Tablets bezeichnet. Dazu gehören etwa digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) zur Unterstützung bei verschiedenen Erkrankungen. Wichtig ist: Medizinische Anwendungen dieser Art müssen eine CE-Zertifizierung aufweisen – nur so kann gewährleistet werden, dass es sich um ein sicheres Produkt aus dem europäischen Wirtschaftsraum handelt.

Ein Beispiel sind spezielle Apps für Menschen mit Diabetes mellitus. Einige bieten eine Tagebuch-Funktion an, in der Nutzende wichtige Daten eintragen können. Andere Apps funktionieren in Kombination mit digitalen Blutzuckermessgeräten, die regelmäßig die Kontrollwerte über den Blutzuckerspiegel an die Diabetes-App senden. Diese wiederum signalisiert der nutzenden Person, wenn der Zuckerspiegel steigt und der Insulinspiegel entsprechend sinkt. Die App analysiert die Werte folglich, speichert sie und kann sie für den nächsten Termin in der Praxis zur Verfügung stellen.
Auch mit Wearables wie Smartwatches ist es den Tragenden möglich, stets Puls und Blutdruck im Auge zu behalten. Es gibt Smartwatches, die selbst nicht den Blutdruck messen können, sich aber mit einem digitalen Blutdruckmessgerät verbinden lassen. Die Uhren empfangen die Messdaten, die sie in Messprotokollen zur Verfügung stellen. So haben etwa Personen mit Bluthochdruck ihre Werte im Blick und immer dabei. Andere Wearables kommen zum Beispiel in Form eines smarten Insulinpflasters daher, das den Glukosegehalt im Blut überwacht und bei Bedarf Insulin abgibt.
Auch Senioren profitieren von digitalen Helfern wie smarten Uhren, die zum Erhalt der Gesundheit beitragen können. Nicht nur, dass sie Gesundheitsparameter aufzeichnen – sie enthalten oftmals einen integrierten Fallsensor und unterstützen dabei, im Alter vernetzt zu bleiben oder im Notfall durch die SOS-Funktion schnelle Hilfe zu bekommen. Besonders für alleinlebende Personen ist dies ein wichtiger Fortschritt, da chronische Erkrankungen oftmals zügig behandelt werden müssen und nicht immer Menschen in der Nähe sind.

Ein konkreter digitaler Helfer ist die TÜV-geprüfte MyTherapy-App. Mit ihr fällt es im Alltag leichter, den Überblick zu behalten – zum Beispiel, wenn für verschiedene Erkrankungen täglich mehrere Medikamente eingenommen werden sollen. Regelmäßige Erinnerungen unterstützen dabei, die Medikamente wie empfohlen einzunehmen und steigern so die Therapieadhärenz, also die Einhaltung der gemeinsam mit der ärztlichen Fachkraft vereinbarten Therapieziele.
MyTherapy App: Mehr als eine Erinnerungs-App
Menschen, die viele Medikamente einnehmen, müssen sich häufig an verschiedene Zeitabstände halten, um Wechselwirkungen zu vermeiden. Informationen darüber, welche Abstände einzuhalten sind, sind vom Team in der Apotheke oder in der ärztlichen Praxis erhältlich. Im beruflichen Alltag oder in der Freizeit kreisen die Gedanken aber nicht unbedingt um die Erkrankung – da kann es vorkommen, dass der richtige Einnahmezeitpunkt verstreicht und so der Rhythmus durcheinanderkommt.
Mit der MyTherapy-App ist es möglich, für unterschiedliche Medikamente Erinnerungen in den empfohlenen Abständen einzustellen. Wird eine Medikamenteneinnahme dennoch versäumt, vermerkt die App dies automatisch.
Neben der Einnahmeerinnerung bietet die MyTherapy-App weitere Funktionen:
- Im Tagebuch lassen sich Symptome, verschiedene Messwerte und Auffälligkeiten oder Fragen zur Therapie notieren – so sind alle Punkte zur Hand, die sich dann im Gespräch mit der ärztlichen Fachkraft besprechen lassen.
- Die App wertet alle Daten aus und stellt sie als PDF oder als Ausdruck zur Verfügung. So lassen sich die Daten einfach mit in die ärztliche Praxis nehmen. Anhand der übersichtlichen Darstellung lassen sich eventuell sogar Muster aufdecken.
- Für eine lückenlose ärztliche und therapeutische Versorgung lassen sich mit der Erinnerungsfunktion Termine und die Nachbestellung der Medikamente planen.
Mit der App alles über die chronische Erkrankung erfahren
Das Leben mit einer chronischen Erkrankung wirft besonders zu Beginn viele Fragen auf. Erste Informationen erhalten Betroffene in der Regel vom behandelnden Team, die oft von Fachleuten in der Apotheke ergänzt werden. Doch auch digitale Helfer wie die MyTherapy-App informieren über die verschiedenen chronischen Erkrankungen. Nutzenden der App stehen dabei viele Beiträge zur Verfügung, die beispielsweise über die Entstehung, die Diagnose, Symptome und den Alltag mit einer Erkrankung informieren und darstellen, welche Therapiemöglichkeiten bestehen.
Der direkte Draht zum Beratungs-Team
Zusätzlich zu diesen Informationen haben die Nutzenden der MyTherapy-App die Möglich-keit, telefonisch oder per E-Mail pharmazeutischen Rat bei Shop Apotheke einzuholen.
Die MyTherapy App bietet Unterstützung bei einigen häufigen chronischen Erkrankungen wie:
• Multiple Sklerose
• Asthma
• COPD
• Psoriasis
• Rheuma
• HIV
• Herz-Kreislauferkrankungen
• Schilddrüsenerkrankungen
• Diabetes mellitus
• CED
Fazit
Mobile Health-Anwendungen wie die MyTherapy-App oder Wearables unterstützen chronisch erkrankte Menschen im Alltag und steigern gleichzeitig die Therapieadhärenz. Mit Beiträgen zu den jeweiligen Erkrankungen tragen sie zu einem größeren Verständnis für diese bei. Trotz aller Vorteile ersetzen Apps und Co. jedoch keine ärztliche oder pharmazeutische Beratung. Bei Fragen, beispielsweise zur Behandlung, sollten sich Nutzende stets an die ärztliche Praxis oder das Apothekenteam vor Ort wenden. Alternativ lassen sich diese im Rahmen der telefonischen pharmazeutischen Beratung oder einer Videosprechstunde mit dem behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin klären.
Veröffentlicht am: 11.09.2024
Aktualisiert am: 21.11.2024
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Quellen
[1] Springer Medizin. Der Diabetologe. Telemedizin und technologische Hilfsmittel bei Diabetes im Alter. https://www.springermedizin.de/telemedizin-und-technologische-hilfsmittel-bei-diabetes-im-alter/17765452?searchResult=5.Michael%20Uhlig&searchBackButton=true&fulltextView=true
[2] Apotheken Umschau. So finden chronisch Kranke gute Medizin-Apps. https://www.apotheken-umschau.de/e-health/gesundheitsapps/so-finden-chronisch-kranke-gute-medizin-apps-840195.html
[3] AktiveRentner.de. Smartwatch für Senioren: Mehr Sicherheit dank zahlreicher praktischer Funktionen. https://www.aktive-rentner.de/smartwatch-fuer-senioren.html
[4] Steinert, A. & Weddige, J. Therapietreue: Unterstützung per Smartphone-App. Dtsch Arztebl 2015; 112(10):4 https://www.aerzteblatt.de/archiv/168504/Therapietreue-Unterstuetzung-per-Smartphone-App
[5] Becker, S., Mitchell, A., Albrecht, U.-V. Medical Apps: Hilfreich für chronisch Kranke. Dtsch Arztebl 2014; 111(15): A-635 / B-546 / C-526 https://www.aerzteblatt.de/archiv/158906/Medical-Apps-Hilfreich-fuer-chronisch-Kranke
[6] Krankenkassen Deutschland. Diabetes-Apps. https://www.krankenkassen.de/gesetzliche-krankenkassen/leistungen-gesetzliche-krankenkassen/apps/diabetes/#:~:text=Mit%20der%20App%20SiDiary%20k%C3%B6nnen,%2D%20und%20Android%2DGer%C3%A4te%20verf%C3%BCgbar
[7] Bork, U., Weitz, J, Penter, V. Apps und Mobile Health: Viele Potenziale noch nicht ausgeschöpft. Dtsch Arztebl 2018; 115(3): A-62 / B-57 / C-57 https://www.aerzteblatt.de/archiv/195817/Apps-und-Mobile-Health-Viele-Potenziale-noch-nicht-ausgeschoepft
[8] Psoriasis-Netz. "MyTherapy" – eine App nur für chronisch Kranke. https://www.psoriasis-netz.de/magazin/themen/app-mytherapy/
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