Ernährungs-App – Mit digitaler Hilfe gesund ernähren

Schnelleinstieg in unsere Themen
Zusammenfassung
Gesunde Ernährung ist ein Thema, mit dem sich viele Menschen in der heutigen Zeit beschäftigen. Einer der Gründe ist, dass immer mehr Erwachsene und Kinder übergewichtig sind und gern ein paar der überschüssigen Kilos loswerden möchten. Viele wollen sich schlicht gesünder ernähren, um ihrem Körper etwas Gutes zu tun und fitter zu sein. Können Ernährungs-Apps dabei unterstützen?
Das Interesse am Thema Gesunde Ernährung ist groß und das Bedürfnis nach schnell verfügbaren, vertrauenswürdigen und individuell angepassten Informationen wächst zusehends. Viele Menschen suchen nach Tipps und Anleitungen, wie sie ihren täglichen Speiseplan möglichst ausgewogen und zum Lebensstil passend gestalten können. Informationen zu den unterschiedlichsten Diäten lassen sich zahlreich sowohl in Zeitschriften als auch im Internet finden. Dass jedoch nicht jede Diät für jeden geeignet ist, zeigen viele Erfahrungsberichte von Anwendern. Da fragt sich so mancher, für welche Nahrungsmittel und welches Ernährungskonzept er sich nun entscheiden soll. Ernährung ist schließlich auch eine Typ-Frage. Hersteller von Ernährungs-Apps versprechen, mit ihren digitalen Anwendungen Licht ins Dunkel bringen zu können.
Digital unterstützt bei der Lebensmittelsuche
Nicht immer steht der Aspekt abzunehmen im Fokus. Oft ist es der einfache Wunsch, sich für eine bessere Fitness gesünder zu ernähren und mehr über Lebensmittel zu erfahren. Das Angebot an Apps, die Informationen rund um das Thema Ernährung anbieten, ist inzwischen sehr groß und umfasst Anwendungen sowohl für iOS- als auch Android-Betriebssysteme. Die Apps lassen sich daher auf den meisten Smartphones und Tablets nutzen.
Sich ausgewogen zu ernähren, beginnt bereits damit, die richtigen Lebensmittel einzukaufen.
Mit Apps wie CodeCheck können sich Nutzer schon ein Bild von den Produkten machen, bevor sie im Warenkorb liegen. Mit ihr lässt sich der Barcode auf Lebensmittelnscannen und die Inhaltsstoffe, Nährwerte und Kalorienmengen des jeweiligen Produktes werden angezeigt. Anhand der Nährwertampel können Nutzer einfacher gesunde von weniger gesunden Lebensmitteln unterscheiden. Die App identifiziert zudem vegane, vegetarische oder fleischhaltige Lebensmittel und gibt weiterhin an, ob sie laktosefrei oder glutenhaltig sind. Damit deckt sie viele Aspekte ab wie bestimmte Ernährungswünsche oder Allergien und kann ein gesundes Einkaufen unterstützen.
Mit Ernährungs-Apps zu gesunder Kost
Bei der Gestaltung eines ausgewogenen Speiseplans kann die Eat Smarter App hilfreich sein. Mit dieser Anwendung haben Nutzer Zugriff auf Information über zahlreiche Lebensmittel und Rezepte. Hier können Anwender ihren Vorlieben entsprechend nach Nahrungsmitteln suchen und sich Rezepte vorschlagen lassen. Für ein entspannteres Einkaufen erstellt das Programm eine entsprechende Einkaufsliste mit allen wichtigen Zutaten. Jedes Rezept ist außerdem basierend auf einem Health Score in gesund bis ungesund eingestuft. Der Hersteller gibt an, dass die App selbst keine Rezepte anbietet, die als ungesund eingestuft sind.
Viele der Ernährungs-Apps können mehr sein als eine einfache Rezepte App. Anwendungen wie die Lifesum App, Lose It App, MyFitnessPal App, Noom Coach App sind komplex und haben zahlreiche Funktionen. Auch sie können den Barcode von Lebensmitteln scannen, aber auch unabhängig davon auf eine große Lebensmitteldatenbank zugreifen, über die sie Details zu Nährstoffen und Kalorien beziehen. Daraus können Nutzer sich ihren persönlichen Ernährungsplan zusammenstellen.
Die täglich verzehrten Nahrungsmittel lassen sich in einem Ernährungstagebuch festhalten. Die App kann dadurch die Kalorienmengen tracken und dem Nutzer aufgeschlüsselt über einen bestimmten Zeitplan anzeigen. Nutzern ist es möglich, in ihrem Profil auch ein persönliches Ziel festzulegen, zudem erinnert die App mit Benachrichtigungen daran, wenn zu viele oder zu wenige Kalorien verbraucht wurden. Es lassen sich in manchen Apps sogar Portionsgrößen abgleichen und noch viele weitere Features wie Rezepte finden.
Ernährungs-Apps für spezielle Ernährungskonzepte
Auch für Menschen, die ein spezielles Ernährungskonzept verfolgen, finden sich passende Apps in den App Stores. Die SuperFood App ist beispielsweise eine Rezepte App, die für jeden Geschmack passende Rezepte anbietet. So verfügt sie über eine umfangreiche Auswahl an veganen, vegetarischen, low-fat, high-protein und low carb Rezepten. Sie erleichtert zudem das Kochen, indem sie zum einen über Kochanleitungen verfügt, während des Kochens den Bildschirm nicht abschaltet und über einen Wecker an bestimmte Timings erinnert. So kann nichts anbrennen.
Die LowCarb App bietet vor allem Menschen, die auf Kohlenhydrate verzichten möchten, eine breite Auswahl an Rezepten. Mit ihr lassen sich einfach und unkompliziert individuelle Ernährungspläne gestalten. Außerdem können sich Nutzer Tipps von Coaches holen.
Wer besonders auf seinen Säure-Base-Haushalt achten möchte, kann dies mit den Apps von Basisch Lecker!. Dazu zählen die Säure-Basen-Tabelle App, Rezepte App und die Tracker App. Alle drei beschäftigen sich mit dem Thema Basische Ernährung und bieten entsprechende Informationen und Rezepte beziehungsweise die Möglichkeit, die persönliche Säure-Basen-Balance errechnen zu lassen. Erkennt die Tracker App beispielsweise eine Übersäuerung, können Nutzer dieser mit basischen Lebensmitteln und einem basisch ausgelegten Speiseplan entgegensteuern.
Sehr spezielle Ernährungskonzepte wie das Fasten lassen sich mit der Noom App, Clear App oder BodyFast App gestalten. Nutzer geben hierzu zunächst ihre Daten, bisherigen Erfahrungen und Ziele an. Die Clear und BodyFast App zum Beispiel machen daraufhin Vorschläge für verschiedene Fastenpläne, die sich bei Bedarf auch individuell anpassen lassen. Je nach App können Nutzer die körperlichen Veränderungen und die Fastenerfolge festhalten und Daten wie das Körpergewicht oder Oberarm- und Hüftumfang sowie Angaben zu den Trinkmengen in einem Tagebuch in der App eintragen. Außerdem lassen sich zusätzliche Informationen und Erfahrungsberichte zum Thema Fasten finden.
Die Fastic App, mit der Nutzer das Fasten an ihren Ernährungsstil (z. B. vegan oder keto) ausrichten können, geht hierbei noch einen Schritt weiter und erfasst sogar gesundheitsrelevante Daten wie eine Schwangerschaft oder Vorerkrankungen. Bevor Nutzer mit dem Fasten beginnen können, müssen sie zum Beispiel angeben, ob sie schwanger sind, stillen oder eine Essstörung wie Bulimie haben. Auch Erkrankungen wie Diabetes mellitus werden abgefragt. Die App gibt in solchen Fällen Hinweise, den Fastenplan aufgrund bestehender Risiken zunächst mit einem Arzt zu besprechen. Sprachlich könnte die App einige Barrieren bedeuten, da sie ausschließlich in Englisch ist.
Für Unentschlossene, die sich nicht entscheiden können oder gern überraschen lassen, hat die Plant Jammer App genau das richtige. Diese App ist keine gewöhnliche Rezepte App, da Nutzer keine festen Rezepte abfragen können. Sie geben ihre liebsten oder die aktuell im Haus verfügbaren Lebensmittel ein und die App erstellt daraus ein Rezept. Der Nutzer spart sich auf diese Weise eine aufwendige Rezeptsuche. So dürften auch keine Lebensmittel liegenbleiben, da im Grunde alles für die Zubereitung von Speisen verwendet wird. Damit kann diese App zu einer nachhaltigeren Ernährung beitragen.
Ernährungs-Apps fördern Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit ist ein Thema, das immer mehr an Bedeutung gewinnt, auch im Bereich Ernährung. Das haben Hersteller verschiedener Apps aufgegriffen. Anwendungen wie die SuperFood App oder die App des Bundeszentrums für Ernährung, BZfE Saisonkalender, bieten einen Saisonkalender. Sie zeigen Nutzern, was zu den verschiedenen Jahreszeiten an Gemüse und Obst regional verfügbar ist. Nutzer können auf diese Weise schon beim Einkaufen ihre Ernährung nachhaltig gestalten, indem sie auf Lebensmittel, die außerhalb der Saison aus anderen Ländern eingeführt werden müssen, verzichten.
Mit der Regio App lässt sich eine Umkreissuche nach regionalen Produkten und Lebensmitteln durchführen. So finden Nutzer leicht und unkompliziert die verschiedenen Anbieter wie kleine und große Lebensmittelmärkte, Wochenmärkte, Gastronomien oder Bauernhöfe mit Direktverkauf, wo sie vor allem regionale Produkte in ihrer Nähe erhalten. Die App ermöglicht dabei Einblick in alle Details zu den Nahrungsmitteln, zum Beispiel wo sie hergestellt wurden oder was genau die Inhaltsstoffe sind.
Das Thema Lebensmittelverschwendung gehen Apps wie Zu gut für die Tonne oder Too Good To Go an. Die Zu gut für die Tonne App fokussiert vor allem das Thema Resteverwertung und bietet Rezepte, die aufzeigen, wie jedes Lebensmittel in den Kochtopf gelangen kann. Außerdem gibt sie Tipps, wie sich Lebensmittel haltbar machen lassen und richtig gelagert werden.
Too Good To Go verfolgt hingegen ein dänisches Konzept, das Geschäften dabei helfen soll, weniger Lebensmittel wegzuwerfen. In der App können Nutzer zahlreiche Geschäfte in der Nähe und ihre vergünstigten Angebote finden. Sie kaufen eines oder mehrere Produkte über die App und holen es daraufhin im Laden ab. Das reduziert den vorherrschenden Überkonsum und tut dem Geldbeutel gut.
Fazit
Ernährungs-Apps können dabei helfen, mehr Wissen über Lebensmittel und ihren Gebrauch zu erlangen. Sie geben viele gute Anreize für eine gesündere Ernährung und können sich durchaus positiv auf das Gewicht auswirken. Ernährungs-App, die den Aspekt Nachhaltigkeit berücksichtigen, können zudem ein größeres Bewusstsein für eine nachhaltige Ernährung schaffen. Ob nun mit oder ohne App, sich mit der Ernährung und dem eigenen Essverhalten auseinanderzusetzen, benötigt Zeit und teilweise auch Geld. Viele der Apps sind zwar als kostenlose Version verfügbar, meist bietet diese aber nur einen kleinen Teil der Funktionen. Will der Nutzer das Gesamtpaket, muss er sich die Vollversion kaufen. Die Preise sind hier sehr unterschiedlich – es gibt alles, von günstig bis teuer. Nutzer sollten sich vorab entsprechend gut informieren. Experten raten außerdem dazu, nach Möglichkeit immer ärztlichen Rat einzuholen. Denn keine der Ernährungs-Apps ersetzt eine professionelle Ernährungsberatung.
Veröffentlicht am: 26.06.2024
Das könnte Sie auch interessieren
Ernährungsberatung – besser Essen für die Gesundheit
Gesund abnehmen - Tipps zum abnehmen ohne Jo-Jo-Effekt
Intervallfasten – wie es funktioniert und was es bringt
Adipositas - Grade, Ursachen und Behandlung
Adipositas App – E-Health im Kampf gegen Übergewicht
mHealth: Unterstützung in vielen Lebenslagen
Quellen
[1] Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Starkes Übergewicht (Adipositas). https://www.gesundheitsinformation.de/starkes-uebergewicht-adipositas.html#Behandlung
[2] Deutsche Familienversicherung. Gesund abnehmen: Mit diesen Tipps klappt es dauerhaft. https://www.deutsche-familienversicherung.de/krankenhauszusatzversicherung/ratgeber/artikel/gesund-abnehmen-mit-diesen-tipps-klappt-es-dauerhaft/
[3] Chip. Fit für den Sommer: Die besten Apps für eine gesunde Ernährung. https://praxistipps.chip.de/die-besten-apps-fuer-eine-gesunde-ernaehrung_36035.
[4] Superfood.app. Superfood – vielseitig, lecker und gesund. https://superfood.app/
[5] Sonntagsblatt. 7 raffinierte Apps zu nachhaltiger und gesunder Ernährung. https://www.sonntagsblatt.de/artikel/kultur/apps-nachhaltigkeit-gesunde-ernaehrung
[6] Focus online. Intervallfasten: 3 App-Empfehlungen für größeren Erfolg. https://praxistipps.focus.de/intervallfasten-3-app-empfehlungen-fuer-groesseren-erfolg_135825
[7] Basisch-lecker.de. Basisch Lecker! https://www.basisch-lecker.de/tracking-app/
[8] lowcarb.de. Deine LowCarb.de App. https://www.lowcarb.de/gluecksgewicht