Erfahrungsbericht: Mit mHealth das Gewicht halten

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Wer kennt das nicht? Kaum ist man ein paar Jahre im Berufsleben, wird die Figur weicher und die Waage zeigt mehr Kilos an. Gründe dafür gibt es – neben dem 40-Stunden-Job – viele. Um nur ein paar zu nennen: Zeitmangel für sportliche Hobbies und Ruhe für Mahlzeiten, fortgeschrittenes Alter sowie schlechte Angewohnheiten, die bereits so zur Routine geworden sind, dass man sich eventuell nicht aller bewusst ist. Um hier für mich eine Änderung herbeizuführen, teste ich eine App, die mich dabei unterstützen soll, mein Gewicht zu halten und meine Naschsucht in den Griff zu bekommen. Lesen Sie hier, wie das bei mir geklappt hat.
Meine Motivation
Mir ist es wichtig, im Alter so gesund wie möglich zu sein. Dafür bin ich bereit, einiges zu tun. Auch, wenn es darum geht, mehr auf meine Ernährung zu achten und es dabei eventuell schmerzhaft wird, meinen Zuckerkonsum zu reduzieren. Mir ist absolut bewusst, dass ein gesunder Lebensstil eine ausgewogene Ernährung mit viel Ballastoffen aus Obst und Gemüse, regelmäßig Fisch und wenigen verarbeiteten Kohlenhydraten wie Rohrzucker beinhaltet. In Kombination mit wenig Stress und regelmäßiger Bewegung trägt alles zusammen dazu bei, die Blutgefäße geschmeidig und elastisch sowie den Körper fit zu halten.
Doch dies zu wissen ist die eine Sache, sich daran zu halten, eine andere. Ich bin über 40, in Vollzeit beschäftigt, habe dadurch weniger Zeit, genauso sportlich wie früher zu sein und halte mich gewichtstechnisch für meine Größe im Normbereich auf – doch wie lange noch bei meiner Naschsucht? Diese ist mir schon lange bekannt, ich habe auch mehrmals versucht dagegen anzugehen – erfolglos. Die Lösung erhoffe ich mir nun von mHealth. Ausprobiert habe ich die App Lifesum.
Fakten schwarz-auf-weiß wirken (bei mir)
Ich kann mir Dinge besser merken, wenn ich mir Notizen gemacht habe – diese bewähren sich vor allem im Berufsalltag. Meine Hoffnung war, dass sich dies auch auf meine Ernährungsgewohnheiten übertragen lässt und dass ich mich davon beeindrucken lasse, denn: Wenn ich in der App jedes Stück Schokolade notiere, das ich zu mir nehme, dann merke ich mir das nicht nur, sondern sehe in der App rechnerisch sofort den Effekt auf meine für den Tag empfohlene Energiezufuhr.
Um herauszufinden, wo ich – außer an meiner Vorliebe für Süßes – ansetzen muss, um mein Ziel zu erreichen, der Naschsucht Herr zu werden, ist es erstmal sinnvoll zu wissen, was täglich so auf meinem Speiseplan steht. Ebenfalls interessant für mich ist:
- welches Lebensmittel wie viele Kalorien hat,
- wie viele Kalorien ich am Tag zu mir nehmen darf, um mein Ziel zu erreichen,
- inwieweit sich meine tägliche Bewegung oder Sport auf meine erlaubte Energiezufuhr auswirkt (und wieviel ich dadurch vielleicht sogar mehr essen darf).
Die ersten Schritte
Da ich nicht unter Zeitdruck stehe mein Ziel zu erreichen, nehme ich mir drei Tage Zeit und liste mit dem in der Lifesum-App integrierten Barcodescanner erst mal alle Produkte auf, die ich in der Regel zu mir nehme, wie beispielsweise Spaghetti, Reis, Mayonnaise, Milch und Süßigkeiten. Zuerst hat es mich genervt, dass ich der App Zugriff auf meine Kamera genehmigen muss – auch wenn dies Sinn macht, wenn man den Barcodescanner nutzen will. Aber so erhält die App direkt alle Nährwertangaben zu dem jeweiligen Produkt.
Zwar ist in der App bereits eine sehr große Liste mit Nährstoffangaben zu den verschiedenen Produkten, Obst und Gemüse vorhanden, ein kurzer, schneller Vergleich zwischen den gelisteten und den von mir gekauften Produkten hat aber ergeben, dass die Kalorienangaben hier und da abweichen.
Um mein Gewicht halten zu können, muss ich meine maximal erlaubte Energiezufuhr wissen. Diese errechnet mir Lifesum mittels meines Body Mass Index (BMI), basierend auf Körpergewicht und Körpergröße. Demnach darf ich täglich 1.155 Kalorien zu mir nehmen.
Die ersten Tage zeigen, dass ich darüber liege.
Mein Alltag mit der m-Health App
Die m-Health App ist leicht in der Anwendung und sehr übersichtlich gestaltet.
Mit jeder eingegebenen Mahlzeit spiegelt Lifesum wider, wie sich diese in Gramm auf die Nährstoffgruppen Kohlehydrate, Fett und Proteine aufteilt. Zudem wird die aufgenommene Kalorienzahl in einem Kreis dargestellt, der sich mit jeder weiteren aufgenommenen Mahlzeit weiter schließt, bis die Tageshöchstmenge an Kalorien erreicht ist. Bewegt man sich oder betätigt sich sportlich, stellt Lifesum auch die verbrannten Kalorien dar. Je mehr man an dem Tag verbraucht wurde, desto mehr öffnet sich der Kreis auch wieder.
Mit der Tagebuchfunktion lassen sich die verzehrten Lebensmittel der jeweiligen Mahlzeit hinzufügen. Dabei ist die mir erlaubte Kalorienzufuhr wie folgt aufgeteilt:
- Frühstück: 403 kcal
- Mittagessen: 461kcal
- Abendessen: 449-587 kcal
- Snacks: 197 kcal
Zusätzlich lässt sich hier noch angeben, wieviel Gläser Wasser im Tagesverlauf getrunken wurden.
Schon nach wenigen Tagen sehe ich hier, dass ich zum Frühstück unter der erlaubten Kalorienzufuhr bleibe, weil ich morgens nicht so viel Hunger habe. Auch mittags ist es mir meist noch zu früh, um ausreichend zu essen. Außerdem fürchte ich das Mittagsloch, das meist eintritt, wenn ich zu dieser Zeit zu viel oder zu schwer esse. Daher bleibe ich auch hier unter den 461kcal, die ich bei dieser Mahlzeit rechnerisch zu mir nehmen sollte.
Das rächt sich gegen 15-16 Uhr. Dann kann ich nicht anders, als die ganze Zeit von Fruchtgummi und Schokolade zu fantasieren. In der Regel ist die Vernunft bei mir dann ausgeschaltet und ich bediene mich im Büro hemmungslos und ausgiebig an unserem Korb mit Süßigkeiten. Aber um diese Uhrzeit eine Pause einzulegen, um mir in der Küche etwas Vernünftiges wie vielleicht ein Brot mit Käse, Gurken und Tomatenscheiben zu machen, ist es mir dann zu spät – schließlich möchte ich meinen Tag im Büro nicht unnötig in die Länge ziehen. Da ich belegte Brote je nach Belag frisch bevorzuge, ist es für mich auch nicht immer eine Option, welche von zu Hause mitzunehmen.
Mein Fazit zur mHealth App
Auch wenn mir bereits bewusst war, dass ich zu viel Süßes esse, hat es mich doch beeindruckt, wie sich die vertilgte Menge an Schokolade und Fruchtgummi in Kalorien beziehungsweise in Fett und Zucker übersetzen lässt. Zudem habe ich erkannt, dass mich vor allem unter der Woche nachmittags der Wunsch nach Süßem ereilt - im Gegensatz zu den Wochenenden. Denn an diesen freien Tagen brunchen wir meist zwischen 13 und 14 Uhr ausgiebig. Oft gibt es dann auch Kuchen, von dem ich aber meistens nichts esse, weil ich noch gesättigt bin. Daraus schließe ich, dass ich unter der Woche vor allem morgens und mittags nahrhafter essen oder zur Überbrückung einen gesunden Snack einlegen sollte, um später nicht naschen „zu müssen“.
Ich empfinde diese App als sehr hilfreich, denn mit dem integrierten Tagebuch kann ich auch von unterwegs alle Mahlzeiten und Getränke eintragen, die ich zu mir genommen habe und muss mir nicht alles merken oder gar ein analoges Tagebuch mitnehmen. Zudem kann ich in der App auch nach Rezeptideen gucken, wenn ich Lust auf etwas Neues habe.
An sich deckt Lifesum bereits alle meine Bedürfnisse ab, dennoch würde ich sie wahrscheinlich um eine weitere mHealth-Anwendung wie einem Fitnessarmband erweitern. Zwar trackt die Lifesum-App jeden meiner Schritte, aber wenn ich zu Hause bin, trage ich das Smartphone in der Regel nicht mit mir herum. So kann die App die Schritte, die ich in meiner Wohnung mache, nicht mitzählen. Diese Lücke würde das Fitnessarmband schließen.
Da die Handhabung von Lifesum so einfach ist und es mir Spaß macht, meine Fortschritte verfolgen zu können, werde ich diese App auf jeden Fall weiter nutzen und meinen Freunden weiterempfehlen.
Veröffentlicht am: 28.11.2023
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Quellen
Online-Information der Lifesum-App. Was ist Lifesum? https://lifesum.com/de/