Chlamydien - Symptome, Behandlung und Ursachen

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Weltweit gelten Infektionen mit dem Bakterium Chlamydia trachomatis als eine der Hauptursachen für durch sexuellen Kontakt übertragene Krankheiten. Menschen, die mit Chlamydien infiziert sind, zeigen häufig keinerlei Anzeichen einer Erkrankung. Die Dunkelziffer der Betroffenen ist entsprechend hoch. Dadurch steigt das Risiko, die Bakterien unbemerkt zu verbreiten. Ein direkter Nachweis des Erregers ist die Vorrausetzung für eine Therapie. Verschiedene Antibiotika stehen für eine Behandlung von Chlamydia trachomatis zur Verfügung. Safer Sex ist eine wirksame Methode, um einer Chlamydiose vorzubeugen.
Was sind Chlamydien?
Chlamydien sind sehr kleine Bakterien, die auf Körperzellen eines anderen Lebewesens (Wirtszelle) angewiesen sind, um sich zu vermehren. Infektionen mit dem Erreger basieren auf einem komplexen Entwicklungszyklus, während dem sie zwischen zwei verschiedenen Erscheinungsformen wechseln. Die sogenannten Elementarkörperchen können außerhalb von Zellen überleben. In dieser Form vermehrt und verbreitet sich das Bakterium. Elementarkörperchen sind sehr klein und befallen die Zellen des Wirtes. Im Inneren der Zelle wandeln sie sich in sogenannte Retikularkörperchen um. Diese teilen sich in der Zelle solange, bis sie platzt. Nachdem sich die Initialkörperchen wieder in Elementarkörperchen umgewandelt haben, werden sie in großer Zahl freigesetzt und befallen weitere Zellen des Körpers.
Vor allem Zellen des Urogenitaltraktes, unter anderem der Harnröhre, des Gebärmutterhalses und der Gebärmutterschleimhaut sowie des Mastdarms (Rektum), aber auch die Bindehaut der Augen und Zellen des Bindegewebes, sind von einer Infektion mit Chlamydia trachomatis betroffen.
Welche Erkrankungen können Chlamydien auslösen?
Es existieren verschiedene Untergruppen des Erregers Chlamydia trachomatis, sogenannte Serogruppen oder Serotypen. In den westlichen Industrieländern spielen Infektionen mit Chlamydia trachomatis der Serogruppen D bis K die größte Rolle.
Infektionen des Urogenitaltraktes mit Chlamydia trachomatis (D-K) sind eine der häufigsten Ursachen für durch sexuellen Kontakt übertragene Krankheiten (STD – sexually transmitted diseases) weltweit. Frauen sind vor allem bis zum 25., Männer bis zum 35. Lebensjahr von einer Infektion mit Chlamydia trachomatis (D-K) betroffen.
Neben den durch die Chlamydien-Untergruppen D-K ausgelösten urogenitalen Infektionen gibt es weitere Krankheiten, die durch Chlamydia trachomatis verursacht werden:
- Die Serotypen A bis C sind Auslöser der Ägyptischen Augenkrankheit (Trachom), einer chronischen Bindehautentzündung.
- Chlamydia trachomatis Serotypen L1 bis L3 sind für eine Erkrankung des Lymphsystems (Lymphgranuloma venerum) verantwortlich.
Die Verbreitung der beiden letztgenannten Erkrankungen ist vorwiegend auf Länder in tropischen Regionen beschränkt.
Wie werden Chlamydien übertragen?
Die Chlamydien-Übertragung von Chlamydia trachomatis (D-K) erfolgt vor allem durch Geschlechtsverkehr. Dabei erfolgt die Übertragung des Erregers über die besiedelten Schleimhäute der Geschlechtsorgane sowie der Harnröhre und des Mastdarms. Auch Körperflüssigkeiten wie Sperma, Urin und Vaginalsekret können das Bakterium weitertragen. Ein weiterer Infektionsweg ist die Geburt: Hier kann der Erreger von der infizierten Mutter auf das Neugeborene übertreten.
Die Übertragung der Serotypen A bis C geschieht über die infektiöse Augenflüssigkeit. Verunreinigte Textilprodukte wie Waschlappen oder Handtücher sind mögliche Infektionsquellen. Auch Fliegen spielen bei der Ansteckung mit der Ägyptischen Augenkrankheit eine bedeutende Rolle.
Was sind die typischen Symptome von Chlamydien?
Männer und Frauen können sich mit Chlamydia trachomatis infizieren. Nicht in jedem Fall führt eine Infektion mit Chlamydien auch zu körperlichen Beschwerden beziehungsweise sind diese oft unscheinbar und nicht genau zuzuordnen. Deshalb bleibt eine Infektion häufig unerkannt. Wenn Beschwerden auftreten – ungefähr 5 bis 21 Tage nach einer Infektion – dann meist in Form von häufigem Harndrang, Brennen beim Wasserlassen und/oder Ausfluss, sowohl bei Männern als auch bei Frauen. Frauen haben zudem leichte Blutungen beim Geschlechtsverkehr, blutigen Ausfluss und Zwischenblutungen sowie Unterbauchschmerzen und Fieber als Anzeichen einer Chlamydiose beschrieben.

Bei Männern führt die Infektion mit Chlamydia trachomatis vor allem zu Entzündungen der Blase sowie der ableitenden Harnwege. Bei ungefähr drei Prozent der infizierten Männer kommt es zu einer reaktiven Entzündung der Gelenke (Arthritis) – das sogenannte Reiter-Syndrom. Im Abstand von Tagen bis Wochen nach einer Entzündung des Harnleiters entwickeln sich weitere Entzündungen an den Gelenken in der unteren Körperhälfte, wie den Knie-, Sprung- und Zehengelenken. Auch die Wirbelsäule, das Kreuzbein sowie die Augen-Bindehaut können betroffen sein.
Für Frauen birgt die Infektion das Risiko einer Eileiterschwangerschaft beziehungsweise eines Eileiterverschlusses, was zu Unfruchtbarkeit führen kann. Ca. 80 Prozent der betroffenen Frauen bemerken eine Infektion mit Chlamydien nicht, sodass sich daraus ein dauerhafter Zustand über Monate bis Jahre hinweg entwickelt (chronische Infektion). Mögliche Langzeitfolgen einer unbehandelten Chlamydiose sind unter anderem
- Eileiterschwangerschaften
- Bauchhöhlenschwangerschaften
- Unfruchtbarkeit
- Entzündungen der Organe des kleinen Beckens, zum Beispiel der Gebärmutter oder der Eierstöcke, (Pelvic inflammatory disease, PID)
Weiterhin wird aktuell untersucht, ob eine Infektion mit Chlamydien die Entstehung von Eierstockkrebs begünstigt.
Wie wird eine Chlamydien-Infektion festgestellt?
Eine Infektion mit Chlamydia trachomatis verläuft sehr häufig unbemerkt. Ca. 80 Prozent der betroffenen Frauen erleben keine, oder nur sehr unspezifische Anzeichen einer Erkrankung, die in dieser Form auch für andere Krankheiten sprechen können. Deshalb ist eine Untersuchung auf den Erreger in der für die Infektion typischen Altersgruppe – bei Männern bis zum 35., bei Frauen bis zum 25. Lebensjahr – so wichtig. Der direkte mikrobiologische Nachweis des Erregers ist für Mediziner die Voraussetzung, um eine sichere Diagnose zu stellen.
Im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen zur Früherkennung einer Chlamydiose (Chlamydien-Screening) stellt eine Probe von Erststrahlurin das Untersuchungsmaterial. Hierin sind die meisten Gewebezellen zu finden, die Chlamydien enthalten. Bei Männern ist auch ein Nachweis aus Ejakulatflüssigkeit möglich.
Für Frauenärzte gilt bei einer gynäkologischen Untersuchung ein gelblich-klebriger Ausfluss am Muttermund als erster Hinweis auf eine mögliche Chlamydien-Infektion. Um diese zu bestätigen, entnimmt der Arzt eine Abstrichprobe vom Gebärmutterhals (Zervikalabstrich). Im gewonnenen Abstrichmaterial ist die Erregerkonzentration fünf bis sieben Mal höher als im Urin. Bei entsprechenden Anzeichen ist ein Zervikalabstrich somit die Untersuchungsmethode der Wahl.
Im Blutserum lassen sich vom Immunsystem produzierte Antikörper gegen Chlamydien nachweisen. Sie lassen allerdings keine Aussage darüber zu, ob es sich um eine akute oder eine bereits länger zurückliegende Infektion mit Chlamydien handelt. Deshalb sind solche serologischen Untersuchungen vor allem in der Reproduktionsmedizin wichtig, um das Risiko einer Eileiter-Sterilität abzuschätzen. Und auch in der Diagnostik bei Verdacht auf eine reaktive Arthritis spielen serologische Untersuchungen des Bluts neben mikrobiologischen Tests eine Rolle.
Bei einem positiven Untersuchungsergebnis für Chlamydia trachomatis ist es ratsam, sexuelle Kontakt bis zum Ende einer Therapie zu vermeiden, um der Verbreitung des Erregers vorzubeugen und mögliche Partner zu schützen. Wenn eine Chlamydien-Infektion vorliegt, untersuchen Mediziner Betroffene auch auf eine Gonorrhoe oder andere sexuell übertragbare Krankheitserreger.
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Wie lässt sich einer Chlamydien Übertragung vorbeugen?
Sexuell aktive Menschen stehen dem Risiko sexuell übertragbarer Infektionen gegenüber – hier kann es jeden treffen. Parallel zu einer Chlamydien-Infektion ist es möglich, von weiteren sexuell übertragbaren Erkrankungen – auch einer schwerwiegenden HIV-Infektion – betroffen zu sein. Die Gefahr, sich mit einem weiteren Erreger anzustecken, steigt mit einer bereits vorliegenden Infektion.
Safer Sex trägt erheblich dazu bei, das Ansteckungsrisiko mit sexuell übertragbaren Krankheiten zu verringern. Umfassende Aufklärung sowie der konsequente Einsatz von Kondomen sowie Femidomen sind wichtige Maßnahmen für einen wirksamen Schutz. Insbesondere junge, sexuell aktive Menschen sind dem Risiko einer Chlamydien-Infektion ausgesetzt. Daher ist es besonders wichtig, sie über die Gefahren und möglichen Folgen einer Ansteckung mit Chlamydia trachomatis zu informieren.
Veröffentlicht am: 30.04.2020
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ICD Code(s)
ICD Codes sind Internationale statistische Klassifikationen der Krankheiten zu finden z.B. auf Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen (AU) oder Ärztebriefen.
- A55, A56, A70, A74, J16, P23, P39
- Quelle: Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte - https://klassifikationen.bfarm.de/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2025/index.htm
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Quellen
[1] Frauenärzte im Netz: frauenaerzte-im-netz.de
[2] Deutsche Aidshilfe: https://www.aidshilfe.de/chlamydien
[3] RKI: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Chlamydiosen_Teil1.html
[1] Bundesregierung für Bildung und Forschung: https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/chlamydien-die-unterschatzte-gefahr-9257.php
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