Kopfläuse erkennen und bekämpfen

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Kopfläuse sind zwei bis drei Millimeter große, graubraune Parasiten. In den meisten Fällen ist die Kopfhaut im Nackenbereich oder hinter den Ohren befallen. Es kommt häufig zu Juckreiz und deswegen manchmal zu Schlafstörungen. Selten wird die betroffene Stelle aufgekratzt und eine bakterielle Infektion ausgelöst. In der Regel ist nur bei einer solchen Entzündung ein Arztbesuch notwendig. Meistens können die Kopfläuse ohne Nebenwirkungen mit Nissenkämmen, Insektiziden oder Silikonölen von zu Hause aus erfolgreich behandelt werden.
Was sind Kopfläuse?
Kopfläuse sind Parasiten, die sich in der Regel an der Kopfhaut und am Haaransatz festsetzen. Sie haben sechs Beine und sind zwei bis drei Millimeter groß. Oft ist es möglich, die Kopfläuse mit bloßem Auge als kleinen graubraunen Punkt zu erkennen. Die Parasiten haben einen flachen flügellosen Körper und sind nicht in der Lage zu fliegen oder zu springen.
Kopfläuse beißen und stechen in die Haut des Betroffenen. Dort saugen sie dann eine kleine Menge Blut und ernähren sich davon.
Oftmals sind das Kopfhaar und die Kopfhaut betroffen. Aber auch weitere behaarte Körperstellen wie zum Beispiel die Augenbrauen, der Bart oder die Achseln sind manchmal von Kopfläusen befallen.
Kopfläuse sind weltweit verbreitet. Vor allem kommt es oft in Schulen und Kindergärten zu einem Kopfläuse-Ausbruch. Meistens sind Kinder zwischen drei und 12 Jahren anfällig, sich durch engen Kontakt anzustecken. Doch durch Kopfläuse werden in der Regel keine Krankheiten übertragen.
Was sind Symptome von Kopfläusen?
Kopfläuse führen vor allem dazu, dass die Kopfhaut juckt. Der Juckreiz entsteht dann, wenn die Kopflaus in die Haut beißt und dabei ihren Speichel absondert. Manchmal wird dies als sehr störend wahrgenommen, sodass es Menschen mit Kopfläusen gelegentlich schwerfällt, ein- und durchzuschlafen.
Wird dem Juckreiz nachgegeben und ständig gekratzt, entstehen manchmal Wunden und Krusten. In seltenen Fällen kommt es dann zu einer entzündlichen, juckenden Entzündung der Haut (medizinisch: Ekzem) und zu einer Infektion der betroffenen Hautstelle mit Bakterien. Bei einem solchen seltenen Verlauf haben viele Betroffene Fieber. Zusätzlich schwillt zumeist der nächstliegende Lymphknoten an als Zeichen dafür, dass eine Entzündung vorliegt.
Wie werden Kopfläuse übertragen?
Kopfläuse verbreiten sich hauptsächlich durch engen Kopf-zu-Kopf Kontakt. Dieser entsteht zum Beispiel oft, wenn Kinder miteinander spielen und „die Köpfe zusammenstecken“. Auch wenn sie sich Mützen, Schals oder Fahrradhelme teilen, werden eventuell die Kopfläuse weitergegeben. Deswegen ist es vor allem dann, wenn Fälle von Kopfläusen im Bekanntenkreis bekannt sind, empfehlenswert, diese Art von Kleidung nicht gemeinsam zu nutzen.
Soweit es aktuell bekannt ist, sind Haustiere keine Überträger von Kopfläusen. Entgegen weit verbreiteter Vorurteile ist ein Befall mit diesen Parasiten auch kein Zeichen mangelnder Hygiene. Unabhängig davon, ob die Haare frisch gewaschen sind oder nicht, ist es möglich, dass die Kopfläuse übertragen werden.
Es kommt vor allem im Spätsommer und Herbst zu Fällen von Kopfläusen in Schulen und Kitas. Die Kopfläuse krallen sich häufig am Haaransatz fest und bleiben dort kleben. Stellen, die sie häufig befallen, sind der Nacken und hinter den Ohren. In der Regel sind die Parasiten nicht weiter als einen Zentimeter von der Kopfhaut entfernt. Abseits davon sind sie nur schlecht überlebensfähig. Meistens setzen die Läuse in den Haaren Eier (Nissen) ab, aus denen nach etwa einer Woche weitere Kopfläuse schlüpfen. Fern von der Kopfhaut sind sie in der Regel nicht lange überlebensfähig.
Wie stellt man die Diagnose Kopfläuse?
In den meisten Fällen von Kopfläusen ist ein Arztbesuch nicht notwendig. Sie lassen sich in der Regel gut selbst erkennen und behandeln. Um festzustellen, ob sich an der Kopfhaut Kopfläuse befinden, eignet sich ein Läusekamm. Dabei handelt sich um einen speziellen Kamm, der extra feine Zinken hat, um die Haarsträhnen beim Durchbürsten voneinander zu separieren. Solche Kämme sind meist in Apotheken und Drogeriemärkten freiverkäuflich zu erwerben. Folgendes Vorgehen ist empfehlenswert:
- Haare nassmachen (es ist ratsam, zusätzlich eine Haarspülung zu verwenden, damit sich die Haare leichter und ohne Ziepen kämmen lassen)
- Haare der Länge nach vom Haaransatz ausgehend mit dem Läusekamm kämmen
- Kamm auf einer hellen Unterlage, zum Beispiel einem Handtuch oder Küchenrolle, ausstreichen
- Auf der Unterlage überprüfen, ob Kopfläuse erkennbar sind. Es ist ratsam, eine Lupe zu verwenden, um die kleinen Parasiten gut zu identifizieren
Gelegentlich passiert es, dass die Kopfläuse mit Haarschuppen verwechselt werden. Um beides voneinander zu unterscheiden, hilft es meistens, die Haare leicht zu schütteln. Hierbei fallen in der Regel Schuppen von allein ab, während Kopfläuse und Nissen kleben bleiben.
Wie behandelt man Kopfläuse?
In den meisten Fällen ist keine ärztliche Behandlung notwendig. Meistens sind Kopfläuse mit freiverkäuflichen Mitteln gut zu behandeln und loszuwerden. Ratschläge hierzu lassen sich in der Apotheke einholen.
Selten kommt es zusätzlich zu einer Bakterieninfektion, wenn sich aufgekratzte Hautstellen entzünden. Bei nässenden, eitrigen oder geröteten Wunden an der Kopfhaut ist es im Zweifel empfehlenswert, einen Arzt zur Kontrolle aufzusuchen.
Was können Sie selbst bei Kopfläusen tun?
Es gibt viele verschiedene Ansätze, Kopfläuse loszuwerden. Sobald sie entdeckt wurden, ist eine schnelle Behandlung wichtig. So wird meist verhindert, dass sich die Parasiten ausbreiten und auf weitere Menschen übergehen.
Neben dem Läusekamm, der vor allem dazu dient, festzustellen, ob man Läuse hat, gibt es Nissenkämme. Dieser hat engere Zinken als ein Läusekamm und wird dazu verwendet, die Nissen von der Kopfhaut zu entfernen. Allerdings ist es meistens nicht ausreichend, dieses Instrument als alleinige Behandlungsmaßnahme zu nutzen. Weitere Möglichkeiten sind:
- 1. Insektizide (Insektengifte): Insektengifte bewirken, dass die Kopfläuse absterben und sich nicht mehr verbreiten. Es bilden sich aber häufig Resistenzen gegen diese Mittel, die verhindern, dass die Behandlung erfolgreich ist. In solchen Fällen wird in der Regel auf alternative Behandlungsmöglichkeiten zurückgegriffen.
- 2. Silikonöle: Silikonöle werden auf die Kopfhaut aufgetragen, um die Kopfläuse abzutöten. Durch die Ölschicht ersticken die kleinen Parasiten.
Die Mittel gegen Kopfläuse sind meist in der Apotheke gegen Vorlage eines Rezeptes erhältlich. Dieses erhält man häufig bereits durch einen Anruf beim (Kinder-) Arzt, ohne dass es einer Untersuchung vor Ort bedarf.
Wie genau die Medikamente anzuwenden sind, unterscheidet sich je nach Präparat. Es ist ratsam, mit dem Arzt oder Apotheker individuell durchzusprechen, wie die Behandlung durchzuführen ist. Zusätzlich ist es empfehlenswert, den Erfolg der Maßnahmen regelmäßig – zum Beispiel alle drei Tage - mit dem Läusekamm zu kontrollieren. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass alle Kopfläuse behandelt werden. Da die jungen Parasiten in der Regel nach einer Woche aus den Eiern schlüpfen, wird die Behandlung üblicherweise nach 7 Tagen wiederholt.
Generell ist es empfehlenswert, auf folgende Punkte zu achten, wenn Mittel gegen Kopfläuse verwendet werden:
- Ausreichende Menge verwenden. Es gilt zu beachten, dass nasse Haare das verwendete Mittel verdünnen
- Angegebene Einwirkzeit einhalten
- Die Dosis überall auf dem Kopf verteilen
Die Behandlung von Kopfläusen weist in der Regel keine Nebenwirkungen auf. Manchmal kommt es vor, dass die Haut gereizt ist oder allergische Reaktionen auftreten. Dies passiert vor allem, wenn Sprays auf die Haare gesprüht werden und dabei eingeatmet werden. Insbesondere für Asthmatiker ist es empfehlenswert, vorsichtig zu sein oder ein Mittel zu verwenden, bei dem kein Sprühnebel entsteht.
Es gibt eine Vielzahl weiterer Möglichkeiten, Kopfläuse loszuwerden. Immer wieder werden auch verschiedene Hausmittel aufgelistet. Ob diese Methoden wirksam sind, wurde bislang allerdings in Studien noch nicht ausreichend untersucht und bestätigt.
Weitere Maßnahmen, um die Kopfläuse zu bekämpfen und insbesondere ihre Ausbreitung zu verhindern, sind:
- 1. Haarschmuck und Haarbürsten mit heißem Wasser und Seife abspülen
- 2. Bettwäsche, Kleidung, Mützen und Schals bei 60 Grad waschen
- 3. Alles, was nicht für die Wäsche geeignet ist, in einer Plastiktüte verpacken und drei Tage nicht benutzen.
Durch die Hitze und das Verpacken in Tüten sterben die Läuse ab, werden nicht mehr weitergetragen und verbreiten sich nicht.
Veröffentlicht am: 25.06.2024
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Quellen:
[1]: Gesundheitsinformation. Kopfläuse, https://www.gesundheitsinformation.de/kopflaeuse.html
[2]: Gesundheitsinformation. Was hilft gegen Kopfläuse? https://www.gesundheitsinformation.de/was-hilft-gegen-kopflaeuse.html
[3]: Robert-Koch-Institut. RKI-Ratgeber. Kopflausbefall, https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Kopflausbefall.html
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