Krampfadern - Symptome, Ursache und Behandlung

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Krampfadern sind krankhaft erweiterte, geschlängelte und knotige, oberflächlich verlaufende, aber teilweise auch tieferliegende Venen, die sich vor allem an den Beinen entwickeln. Ursache ist meist eine angeborene Venenschwäche. Erfahren Sie hier, welche Risikofaktoren Krampfadern begünstigen und wie diese behandelt werden.
Was sind Krampfadern?
Bei Menschen, die an Krampfadern leiden, sind die Venen – also die Blutgefäße, die das Blut aus dem Körper zum Herzen zurückführen – krankhaft erweitert. Sie verlaufen blau schimmernd, geschlängelt oder knotenförmig dicht unter der Hautoberfläche und treten dabei oft deutlich hervor. Am häufigsten entstehen Krampfadern an den Beinen, grundsätzlich können sie sich aber auch an nahezu allen anderen Stellen des Organismus bilden. Krampfadernleiden (Varikosen) sind in Europa weit verbreitet. Stark ausgeprägt ist die Erkrankung aber nur bei etwa 5 bis 15 Prozent der Menschen. Frauen sind insgesamt häufiger betroffen als Männer. Der prozentuale Anteil liegt hier bei den Männern bei etwa 10–20 Prozent und bei den Frauen bei etwa 25–33 Prozent.
Wie entstehen Krampfadern?

Während das Blut in den Arterien, also den vom Herz in den Körper hineinführenden Gefäßen, mit einem relativ hohen, vom Herz erzeugten Druck angetrieben wird, fließt es in den Venen vergleichsweise langsam. Besonders in Armen und Beinen wird der notwendige Druck maßgeblich durch die Anspannung der umgebenden Muskulatur erzeugt – zum Beispiel beim Laufen. Medizinisches Fachpersonal spricht in diesem Zusammenhang auch von einer „Muskelpumpe“. Klappen im Inneren der Venen sorgen dafür, dass das Blut durch die Muskelpumpe immer in Richtung des Herzens transportiert wird und nicht – der Schwerkraft folgend – wieder zurück nach unten fließt.
Durch die koordinierte Zusammenarbeit von Muskulatur und Venenklappen gelangt das Blut so schubweise zum Herzen zurück. Bei Menschen mit Krampfadern schließen die Venenklappen allerdings nicht mehr richtig. Hierdurch ist sein Rücktransport zum Herzen erschwert: Das Blut fließt teilweise zurück und staut sich in den betroffenen Venen an.
Gut zu wissen
Primäre und sekundäre Varikose: Sind nur die oberflächlichen Venen geschädigt, sprechen Mediziner von einer primären Varikose. Hingegen liegt die Ursache einer sekundären Varikose in den tief gelegenen Venen. Sie befördern den Großteil des Bluts, nämlich etwa 90 Prozent, zum Herzen zurück. Kommt es hier zu einer Behinderung im Blutfluss, lagert der Organismus den Bluttransport stärker in die oberflächlichen Venen aus. Langfristig kommt es dadurch zu einer Überlastung – und damit einer krankhaften Erweiterung – der oberflächlichen Venen.
Was sind die Ursachen für Krampfadern?
Bei vielen Menschen mit einer primären Varikose ist die Schwäche der Venenklappen erblich bedingt und somit angeboren. Ursache einer sekundären Varikose ist häufig eine tiefe Venenthrombose, also ein Blutgerinnsel, das den Blutfluss blockiert. Krampfadern sind deswegen keineswegs ein rein kosmetisches Problem. Eine tiefe Venenthrombose birgt beispielsweise das Risiko einer Thrombose oder lebensbedrohlichen Lungenembolie.
Gut zu wissen:
Besenreiser sind zwar ebenfalls eine Form von Krampfadern, allerdings sind hier nur sehr kleine, in der Haut gelegene Äderchen betroffen. Sie sind – entgegen der landläufigen Meinung – keine Vorläufer von Krampfadern sondern eher ein kosmetisches Problem und vollkommen harmlos.
Als weitere Risikofaktoren für die Entstehung von Krampfadern gelten
- Bewegungsmangel
- Berufe mit überwiegend stehender oder sitzender Tätigkeit
- ein höheres Lebensalter
- starkes Übergewicht
- Rauchen
Auch eine Schwangerschaft begünstigt aufgrund der hormonellen Veränderungen und dem zunehmenden Druck des Babys auf das Venensystem die Entstehung von Krampfadern. Diese entwickeln sich bei Frauen mit ansonsten gesunden Venen nach der Schwangerschaft aber meist vollständig zurück.
Was sind die Symptome für Krampfadern?
Viele Menschen leiden schon an ersten Beschwerden, bevor die Krampfadern auch optisch in Erscheinung treten. Dazu zählt vor allem ein Schwere- oder Spannungsgefühl in den Beinen, das bei warmem Wetter oder nach langem Stehen oder Sitzen zunimmt. Auch Schwellungen (Ödeme) im Bereich der Knöchel können ein erster Hinweis auf ein Venenleiden sein. Oft kommt es in der Nacht zu Wadenkrämpfen, Kribbeln oder unruhigen Beinen. Schreitet die Schädigung der Venen weiter voran, können zusätzlich Hautveränderungen auftreten. Die Haut kann sich beispielsweise verfärben, sich warm anfühlen oder jucken.
Wichtig:
Da es für Beschwerden wie Schwere- und Spannungsgefühl oder Wassereinlagerung auch viele andere mögliche Ursachen gibt, ist es ratsam, bei entsprechenden Symptomen einen Arzt aufzusuchen.
Wie werden Krampfadern diagnostiziert?
Krampfadern erkennt der Arzt in der Regel schon an ihrem typischen Aussehen. Bei der körperlichen Untersuchung beurteilt der Arzt außerdem die Ausprägung der Krampfadern im Stehen und im Liegen. Er kontrolliert, ob es im Bereich der Krampfadern bereits Hautveränderungen gibt und ob die Haut erwärmt oder verhärtet ist. Beides kann auf eine Venenentzündung hindeuten.
Im Rahmen einer Ultraschalluntersuchung, der sogenannten Duplexsonographie, beurteilt der Arzt den Zustand des oberflächlichen und des tiefen Venensystems und misst die Strömungsrichtung und Fließgeschwindigkeit des Blutes. Andere bildgebende Untersuchungen sind bei Krampfadern in der Regel nicht erforderlich.
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Wie werden Krampfadern behandelt?
Bei Krampfadern stehen den Betroffenen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung.
Kompressionstherapie
In der Kompressionstherapie üben Verbände oder Stütz- und Kompressionsstrümpfe von außen Druck auf die Venen aus und unterstützen so den natürlichen Blutfluss. Außerdem lassen sich Ödeme so wirksam verringern.
Medikamente bei Krampfadern
Verfügbare Wirkstoffe gegen Krampfadern sind überwiegend pflanzlichen Ursprungs. Bekannt sind zum Beispiel Extrakte aus Rosskastanie und rotem Weinlaub. Sie sollen die Funktion der Venen verbessern und Ödeme reduzieren. Eine Wirkung ist aber nur bei langfristiger Einnahme zu erwarten und wissenschaftlich bislang nicht eindeutig belegt. Sprechen Sie die Einnahme vorab mit Ihrem Arzt, Ihrer Ärztin oder in Ihrer Apotheke ab, um Neben- und Wechselwirkungen zu vermeiden.
Invasive Maßnahmen bei Krampfadern
Verursachen die Krampfadern stärkere Beschwerden oder sind sie wegen ihres Aussehens sehr belastend für die Betroffenen, kann ein operativer Eingriff Abhilfe schaffen:
- Beim Venenstripping wird die erkrankte Vene über einen kleinen Einschnitt in der Leiste an einem Stück entfernt.
- Bei der Phlebektomie entnimmt der Arzt über mehrere kleine Einschnitte jeweils kleinere Teilstücke der Vene.
Alternativ zur Entfernung kann der Arzt die erkrankte Vene auch veröden, das heißt dauerhaft verschließen. Am häufigsten geschieht dies mittels Radiofrequenzablation oder endovenöser Lasertherapie. In beiden Fällen führt der Arzt über einen Katheter eine Sonde in die Vene ein, die sich an der Spitze stark erwärmt. Durch die Wärmeeinwirkung verödet die behandelte Vene. Bei der sogenannten Sklerosierung erfolgt der Verschluss hingegen nicht über Wärmeeinwirkung, sondern durch einen Wirkstoff, den der Arzt in die Vene spritzt und der die Gefäßwände der betroffenen Vene miteinander verklebt.
Was können Sie selbst tun gegen Krampfadern?
Zwar bilden sich bereits vorhandene Krampfadern nicht wieder zurück, Betroffene können aber einiges tun, um ihre Beschwerden zu lindern. Zum Beispiel ist es sinnvoll
- sich regelmäßig zu bewegen (insbesondere Ausdauersportarten wie Walken, Schwimmen oder Radfahren wirken sich positiv auf die Venen aus)
- langes Stehen oder Sitzen zu vermeiden
- die Beine beim Sitzen nicht übereinanderzuschlagen und diese nach Möglichkeit hochzulegen
- auf ein gesundes Körpergewicht zu achten, um die Venen zu entlasten
- hohe Schuh-Absätze zu vermeiden, da diese die Tätigkeit der Muskelpumpe behindern
Veröffentlicht am: 01.02.2022
Letzte Aktualisierung: 24.01.2025
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ICD Code(s)
ICD Codes sind Internationale statistische Klassifikationen der Krankheiten zu finden z.B. auf Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen (AU) oder Ärztebriefen.
- I83
- Quelle: Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte - https://klassifikationen.bfarm.de/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2025/index.htm
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Quellen
[1] gesundheitsinformation.de. Krampfadern. https://www.gesundheitsinformation.de/krampfadern.html
[2] Internisten im Netz. Krampfadern. https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/krampfadern/was-sind-krampfadern.html
[3] Uniklinikum Dresden. Varikose (Krampfadern). https://www.uniklinikum-dresden.de/de/das-klinikum/kliniken-polikliniken-institute/vtg/gefaesschirurgie/Behandlungsspektrum/varikosis-krampfadern
[4] Bundesministerium Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz. Krampfadern: Ursachen und Symptome. https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/herz-kreislauf/venen/krampfadern.html
[5] DEXIMED Hausarztwissen online. Krampfadern https://deximed.de/home/klinische-themen/herz-gefaesse-kreislauf/patienteninformationen/gefaesserkrankungen/krampfadern#was-sind-krampfadern-haufigkeit
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Quellen
[1] gesundheitsinformation.de. Krampfadern: https://www.gesundheitsinformation.de/krampfadern.html
[2] Internisten im Netz. Krampfadern: https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/krampfadern/was-sind-krampfadern.html
[3] Uniklinikum Dresden. Varikose (Krampfadern): https://www.uniklinikum-dresden.de/de/das-klinikum/kliniken-polikliniken-institute/vtg/gefaesschirurgie/Behandlungsspektrum/varikosis-krampfadern
[4] Bundesministerium Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz: Krampfadern: Ursachen und Symptome. https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/herz-kreislauf/venen/krampfadern.html