Röschenflechte - Ursachen, Behandlung und Symptome

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Röschenflechte (Pityriasis rosea) ist eine Hauterkrankung unbekannter Ursache, die sich in geröteten, schuppigen Hautveränderungen äußert (erythemato-squamöse Plaques). Meist beginnt die Erkrankung mit einem sogenannten „Primärmedaillon“. Im Verlauf entwickeln sich mehrere ovale Herde auf dem Oberkörper und den körpernahen Gliedmaßen, die dann meistens von selbst wieder abklingen.
Was ist Röschenflechte?
Pityriasis rosea oder Röschenflechte ist eine weltweit häufig auftretende Hauterkrankung, die spontan auftritt und meist innerhalb von zwei bis maximal zwölf Wochen von selbst wieder abklingt. Die Erkrankung bricht oft saisonal verstärkt im Frühjahr und Herbst aus. Bei einer geringen Anzahl von Patienten kann die Erkrankung nach dem Abheilen erneut auftreten. Die genaue Ursache der Erkrankung und inwiefern diese möglicherweise von Erkrankten auf andere Menschen übertragen werden kann, ist noch nicht abschließend geklärt.
Was sind die Symptome einer Röschenflechte?

Im Großteil der Fälle kommt es zunächst am Oberkörper zu einem einzigen rötlichen Fleck von bis zu fünf Zentimetern Durchmesser, der oft leicht erhöhte schuppige Ränder hat und in der Mitte heller und vertieft ist. Nach etwa zwei Wochen kommt es bei vielen Betroffenen zu unspezifischen Symptomen wie Übelkeit, Mattigkeit, Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen, Halsschmerzen oder Fieber. Meist beeinträchtigen diese Symptome jedoch kaum.
Zusätzlich kommt es dann zu einem symmetrischen Ausschlag am Oberkörper entlang der Hautspannungslinien, die von der Körpermitte weg hin zu den Seiten hinlaufen. Dies wird oft auch als „Tannenbaummuster“ beschrieben. Teils breitet sich der Ausschlag auch auf die Oberarme und Oberschenkel aus. Bei einer selteneren Form der Röschenflechte (Pityriasis rosea inversa) sind hingegen eher die Achseln und die Leistenregion betroffen.
Das Gesicht ist nur selten befallen.
Im Verlauf der Erkrankung kann es zu unterschiedlich stark ausgeprägtem Juckreiz kommen, häufig verläuft die Erkrankung jedoch auch ohne solche Beschwerden.
Wie entsteht die Röschenflechte?
Es ist noch nicht abschließend geklärt, ob Röschenflechte ansteckend ist. Theoretisch könnten jedoch die Krankheitserreger übertragen werden und dann auf unbestimmte Zeit ruhen, bevor es zu einem Ausbruch kommt. Die genaue Entstehung und potenzielle Übertragung der Röschenflechte wird jedoch momentan noch erforscht.
Möglicherweise steht der Ausbruch der Röschenflechte jedoch mit einer vorangegangenen Infektion im Zusammenhang. Insbesondere die humanen Herpesviren HHV-6 und HHV-7 werden häufiger mit der Erkrankung in Verbindung gebracht, aber auch Menschen mit COVID-19 entwickeln in manchen Fällen im Nachgang Symptome der Röschenflechte. Die Theorie dahinter lautet, dass die HHV-6 und -7-Herpesviren nach einer ersten Infektion schlummernd im Körper verbleiben und dann Jahre später durch einen noch unbekannten Auslöser zum Ausbruch der Röschenflechte führen – ähnlich wie bei dem für Lippenherpes verantwortlichen Herpes simplex Virus.
Im Normalfall kommt es nach dem Kontakt mit Betroffenen nicht zum Ausbruch der Röschenflechte bei den Kontaktpersonen.
Auch bestimmte Medikamente und Impfungen können zu Ausschlägen führen, die der Röschenflechte ähneln. Dazu zählen beispielsweise bestimmte Antibiotika , Antidepressiva , Blutdrucksenker , Metalle und weitere Medikamente wie Isotretinoin (Wirkstoff gegen starke Akne).
Wie stellt der Arzt die Diagnose Röschenflechte?
Der Arzt diagnostiziert Röschenflechte im Normalfall anhand ihres typischen Aussehens. Eventuell kann eine Haut- oder Blutprobe entnommen werden, um bestimmte andere Erkrankungen als Ursache auszuschließen. Als Differenzialdiagnosen, d.h. Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen, kommen dabei weitere Hauterkrankungen wie Psoriasis, Hautausschläge aufgrund von Infektionen oder Arzneimitteln in Betracht.
Wie behandelt der Arzt die Röschenflechte?
In den meisten Fällen klingt die Röchenflechte nach einigen Wochen von selbst ab und muss nicht ärztlich behandelt werden. Bei einem besonders starken Krankheitsverlauf kommt teilweise eine UV-Lichttherapie zum Einsatz, um die Dauer des Ausschlags zu verkürzen. In einigen Studien zeigten auch antivirale Medikamente (Acyclovir ) eine positive Auswirkung bei Patienten mit besonders schwerer Röschenflechte.
Was können Sie selbst bei Röschenflechte tun?
Sollten Sie unter Juckreiz leiden, lohnt es sich, wie bei anderen Hauterkrankungen, alle weiteren Hautirritationen zu vermeiden:
- Pflegen Sie Ihre Haut mit Cremes, welche die Haut weichmachen. Aber vermeiden Sie stark fettende Cremes und Salben.
- Vermeiden Sie Überhitzung (zu heißes Duschen, Baden oder Sauna) sowie Tätigkeiten, bei denen Sie besonders ins Schwitzen kommen.
- Tragen Sie weite statt eng anliegender Kleidung.
- Vermeiden Sie es, sich lange intensivem Sonnenlicht auszusetzen.
Auch auf die Haut aufgetragene, gering dosierte Kortikosteroide („Kortison“) und Antihistaminika können gegen den Juckreiz helfen. Deren Einsatz sollte aber im Idealfall vorher mit dem Arzt abgesprochen werden.
Veröffentlicht am: 11.10.2023
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ICD Code
ICD Codes sind Internationale statistische Klassifikationen der Krankheiten zu finden z.B. auf Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen (AU) oder Ärztebriefen.
- L42
- Quelle: Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte - https://klassifikationen.bfarm.de/icd-10-gm/kode-suche/htmlgm2025/index.htm
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Quellen
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