Kalte Füße: Ursachen und Tipps

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Kalte Füße sind unangenehm und manchmal sind sie nicht auf die Außentemperatur zurückzuführen. Der Grund ist dann in vielen Fällen eine Minderdurchblutung. Diese kann die Folge verschiedener Erkrankungen sein, oft ist aber ein passiver Lebensstil verantwortlich. Wenn dieses Symptom häufiger auftritt oder weitere Beschwerden wie Schmerzen nach längerem Gehen hinzukommen, ist ein Arztbesuch ratsam.
Wie äußern sich kalte Füße?
Kalte Füße zeichnen sich dadurch aus, dass sie eine deutlich geringere Temperatur als der Rest des Körpers haben – häufig wird dies als unangenehm empfunden.
Was verursacht kalte Füße?
Es gibt verschiedene Gründe für kalte Füße – nicht immer sind sie auf eine Erkrankung zurückzuführen. Generell sind Hände und Füße kälter als der Rest des Körpers. Das liegt daran, dass vor allem die Funktion der inneren Organe aufrechterhalten und sie vor Kälte geschützt werden müssen. Zudem lagert sich in den Füßen weniger Fett an, das gegen Auskühlung isolieren könnte.
Ein weiterer Grund könnte der Lebensstil sein. Bei Menschen, die beruflich viel Sitzen oder stehen und sich in der Freizeit zudem nicht viel bewegen, sind die peripheren Körperregionen wie Hände und Füße schwächer durchblutet als bei aktiven Menschen. Auch das Verhältnis von Fett zu Muskelmasse beeinflusst die Körpertemperatur. Letztere trägt dazu bei, den Körper aufzuheizen und ist bei Frauen in der Regel geringer ausgeprägt. Deshalb neigen sie häufiger zu kalten Füßen als Männer.
Auch bei Temperaturschwankungen frieren die Füße schnell und werden kalt. Beispielsweise im Sommer, wenn das Schuhwerk für den Abend nicht mehr geeignet ist. Allgemein ist es außerdem möglich, dass kalte Füße die Folge von zu engen Schuhen sind: Die so verengten kleinen Blutgefäße werden so weit gestaucht, dass sie weniger Blut transportieren können. Auch feuchte Socken oder Schuhe begünstigen, dass die unteren Gliedmaßen auskühlen.
Neben diesen Ursachen treten kalte Füße auch im Zusammenhang mit Erkrankungen auf, die zum Beispiel die Nerven oder die Blutgefäße schädigen.
Die Arteriosklerose wird oft auch als Arterienverkalkung bezeichnet, bei der sich Blutfette und Cholesterinplaques in den Gefäßwänden der Arterien ablagern. Diese versteifen und verengen sich, in der Folge können sie weniger Blut in den Rest des Körpers transportieren. So kommt es, dass die Füße weniger durchblutet werden und sich kälter anfühlen. Die Arteriosklerose wird durch eine ungesunde Ernährungs- und Lebensweise begünstigt, dazu zählen eine fettreiche Ernährung, mangelnde Bewegung und/oder Rauchen. Ohne Gegenmaßnahmen kann sich aus der Arteriosklerose eine periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) entwickeln und das Symptom verstärken. Es handelt sich um eine Durchblutungsstörung der Arme oder Beine und wird auch „Schaufensterkrankheit“ genannt, da Betroffene aufgrund von Schmerzen in den Beinen öfter stehen bleiben müssen. Der pAVK kann auch ein Diabetes mellitus vorausgehen, welche ebenfalls die Struktur der Blutgefäße so verändert, dass die Füße weniger durchblutet werden.
Ein niedriger Blutdruck wirkt sich ebenfalls auf die Temperatur an den Füßen aus. Dieser muss nicht unbedingt krankhafter Natur sein. Auch viele gesunde Frauen neigen dazu.
Wann zum Arzt bei kalten Füßen?
In der Regel wärmen sich die Füße schnell wieder auf, wenn sie warm angezogen oder gebadet werden. Bleiben sie aber dauerhaft und unter Umständen auch an warmen Tagen kalt, ist es sinnvoll, einen Arzt aufzusuchen. Dies gilt besonders, wenn zusätzliche Symptome hinzukommen. Eines ist, wenn die Beine während eines Spazierganges oder beim Treppensteigen stark anfangen zu schmerzen. Dies könnte auf eine periphere arterielle Verschlusskrankheit hinweisen, deren Ursache in jedem Fall behandelt werden muss.
Was macht der Arzt bei kalten Füßen?
Um der Ursache für die kalten Füße auf den Grund zu kommen, erkundigt sich der Arzt zunächst nach der Krankengeschichte (Anamnese). Dabei versucht er herauszufinden, bei welchen Gelegenheiten sie als kalt empfunden werden. Interessant ist für ihn dann unter anderem auch, ob
- die Person Herz-Kreislauf-Beschwerden hat,
- in der Familie Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorkommen,
- die betroffene Person an einem Diabetes mellitus erkrankt ist,
- neben den kalten Füßen weitere Symptome wie Schmerzen auftreten,
- die Person raucht.
Auch Gewohnheiten wie körperliche Aktivitäten und tägliche Mahlzeiten helfen dem Arzt zu unterscheiden, ob es sich um ein harmloses oder behandlungswürdiges Symptom handelt.
Im Anschluss untersucht er die Füße und prüft
- die Hautfarbe,
- den Puls,
- das Gefäßgeräusch und
- ob Verletzungen wie Geschwüre zu sehen sind.
Es kann sein, dass die betroffene Person für eine bestimmte Zeit auf dem Laufergometer eine Strecke zurücklegen muss. Wenn dabei Schmerzen auftreten, schließen sich weitere Untersuchungen an.
Unterstützend kommt möglicherweise eine bestimmte Art von Ultraschall zum Einsatz, die farbkodierte Duplexsonografie. Mit dieser lassen sich die Strömungsrichtung und -geschwindigkeit des Blutes in den Gefäßen bildlich darstellen und beurteilen. Ergänzend finden noch die Computertomographie-Angiographie (CT-Angiographie) oder Magnetresonanz-Angiographie (MR-Angiographie) Anwendung, das sind bildgebende Verfahren zur Darstellung der Blutgefäße im Körper.
Nach den Untersuchungen entscheidet der Arzt, ob eine Behandlung notwendig ist und wie diese gegebenenfalls aussehen soll.
Das können Sie selbst bei kalten Füßen tun.
Liegt den kalten Füßen eine Grunderkrankung wie ein Diabetes mellitus oder die periphere arterielle Verschlusskrankheit zugrunde, ist es das oberste Ziel, diese Erkrankung in Schach zu halten. Wichtig ist dabei auch, auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu achten. Unter Umständen kann hier eine Ernährungsberatung unterstützen.

Daneben bewähren sich durchblutungsfördernde Maßnahmen wie
- Fußmassagen,
- Fußgymnastik,
- Wechselbäder oder -duschen,
- regelmäßiger Sport oder zumindest Bewegung.
Zudem wärmen dicke Socken. Sinnvoll ist es auch, auf bequeme und nicht zu enge Schuhe zu achten, die eine ungestörte Durchblutung ermöglichen.
Veröffentlicht am: 13.03.2024
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Quellen
[1] Pschyrembel.online. Arterielle Hypotonie. https://www.pschyrembel.de/kalte%20F%C3%BC%C3%9Fe/K0AG2/doc/
[2] Pschyrembel.online. Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) https://www.pschyrembel.de/periphere%20arterielle%20Verschlusskrankheit/K0GG5/doc/
[3] Pschyrembel.online. Diabetes mellitus. https://www.pschyrembel.de/Diabetes%20mellitus/K05U4/doc/
[4] Bundesverband Deutscher Internistinnen und Internisten. PAVK: Anzeichen und Symptome – Wie kann sich eine frühe PAVK bemerkbar machen? https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/periphere-arterielle-verschlusskrankheit-pavk/anzeichen-symptome.html
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