Schuppen - Ursachen, Symptome und Tipps

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Die Haut ist aus mehreren Schichten aufgebaut. Schuppen sind Hautzellen, die sich von der obersten Hautschicht im Zuge der Hauterneuerung ablösen und in der Regel nicht sichtbar sind. Erst wenn sie sich durch ein gestörtes Hautklima im Zellverband ablösen, machen sie sich auf der Haut oder der Kleidung als Schuppen bemerkbar. Schuppen unterscheiden sich je nach Ursache in Größe und Form und können dabei trocken oder fettig sein. Sind die Schuppen auf eine übertriebene Körperhygiene zurückzuführen, lassen sie sich oft durch eine Änderung der Gewohnheiten selbst behandeln. Liegt ihnen eine Erkrankung zugrunde, sind häufig Medikamente nötig.
Wie äußern sich Schuppen?
Bei Hautschuppen (Squamae) handelt es sich um Abschilferungen der obersten Hautschicht. Da die Haut den gesamten Körper bedeckt, sind an jeder Körperstelle Schuppen möglich. Schuppen unterscheiden sich oft deutlich in Größe und Form, je nach Ursache handelt es sich dann um kleine bis mittelgroße Flocken, die weiß, dick, rundlich bis viereckig geformt, trocken, fettig, placque- oder lamellenartig sind. Unabhängig von der Ursache empfinden viele Betroffene Schuppen auch als kosmetisches Problem.
Kopfschuppen (Pityriasis simplex capilliti) beispielsweise unterscheiden sich von den Schuppen, die Folge einer Erkrankung sind. Sie sind klein, flockig und rieseln in der Regel von der Kopfhaut, die dann meist auch trocken ist. Fettige Schuppen hingegen sind größer, in vielen Fällen gelblich glänzend und bleiben oft zunächst an der Kopfhaut haften.
Was verursacht Schuppen?
Hautschuppen an sich sind die natürliche Folge der Hauterneuerung, die in etwa alle 28 Tage am ganzen Körper stattfindet. Dabei bilden sich in der untersten Schicht der mehrschichtigen Oberhaut (Epidermis) stetig neue Basalzellen. Diese schieben die älteren Zellen in den darüber liegenden Schichten weiter nach oben an die Hautoberfläche, wo sie austrocknen und die Hornschicht bilden. Für eine geschmeidige Haut sorgen in der Regel die Talg- und Schweißdrüsen, die eine Mischung aus Fett- beziehungsweise Wasser absondern. Sie treten in den verschiedenen Körperbereichen in unterschiedlicher Zahl auf.
Die Hautschuppen werden erst sichtbar, wenn sie sich im Zellverband von der Haut abheben, oder von dieser herabrieseln – so zum Beispiel bei der Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris) oder bei Kopfhautschuppen. Bilden sich sichtbare Schuppen, dann ist dies meist die Folge eines veränderten Hautklimas – entweder ist die natürliche Hautfunktion aufgrund einer Erkrankung oder durch äußere Einflüsse gestört.

So gerät das natürliche Gleichgewicht der Kopfhaut beispielsweise durcheinander, wenn die Haare zu häufig oder mit einem zu aggressiven Shampoo gewaschen werden. Auch zu heißes Wasser oder Föhnen auf der höchsten Stufe, aber auch die in den Herbst- und Wintermonaten häufige trockene Heizungsluft reizen sie. Zudem sind die Körperstellen, die weniger Talgdrüsen als die Kopfhaut besitzen, z.B. die Schienbeine, Ellenbogen oder Hände, bei falscher Pflege oder in der kalten Jahreszeit besonders anfällig auszutrocknen.
Neben diesen äußeren Einflüssen begünstigen auch biologische Faktoren Schuppen. So steht eine genetische Veranlagung als Ursache für die seborrhoische Dermatitis (ein entzündlicher Hautauschlag) zur Diskussion. Liegt diese vor, können Faktoren wie Stress oder eine übermäßige Vermehrung des natürlicherweise in der Hautflora vorkommenden Hefepilzes Malassezia eine gesteigerte Talgproduktion verursachen. Diese äußert sich dann in fettigen Schuppen an Kopfhaut, Gesicht, Augenlidern oder Rumpf. Dabei kann Juckreiz auftreten – in der Regel fehlt er jedoch. Zudem bessern sich die Beschwerden in den warmen Monaten.
Weitere Ursachen von Schuppen sind unter anderem:
- Stress wie emotionale Belastungen
- Hormonschwankungen
- Kontaktallergien
- Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris)
- Neurodermitis (atopisches Ekzem)
- Lupus erythematodes (LE; eine seltene Autoimmunerkrankung)
- Ernährung, die das Wachstum von Mikroorgansimen auf der Haut begünstigt
- Medikamente (unter anderem stehen Diclofenac, Betablocker wie Propranolol, verschiedene Antibiotika oder Kortison im Verdacht, eine Psoriasis vulgaris auszulösen oder diese Entzündung aufrechtzuerhalten)
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Wann zum Arzt bei Schuppen?
Ist bereits bekannt, dass die eigene Kopf- oder Körperhaut zu Trockenheit und damit auch Schuppen neigt, hilft es oft bereits auf ein milderes, pH-hautneutrales (pH 5,5) Shampoo oder Duschgel zurückzugreifen. Sind die Schuppen eher auf eine fettige Kopfhaut zurückzuführen, könnte ein Anti-Schuppen-Shampoo Abhilfe schaffen. Sinnvoll ist es dabei in beiden Fällen die Entwicklung zu beobachten.
Verbessern sich die Beschwerden nicht und kommt ein starker Juckreiz hinzu, ist ein Arztbesuch ratsam: Denn durch heftiges und häufiges Kratzen können die eingetragenen Keime der natürlichen Hautflora Entzündungen auslösen. Die Folge können dann nässende Hautpartien und Schwellungen sein.
Auch wenn Schuppen große Hautareale am Körper einnehmen, nässen oder sich plaqueförmig abheben, ist ärztlicher Rat wichtig.
Was macht der Arzt bei Schuppen?
Bei Beschwerden an der Haut ist die dermatologische Praxis/Hautarztpraxis in der Regel die erste Anlaufstelle. Zunächst erkundigt sich der Arzt/Hautarzt, welche Hautareale betroffen sind und ob relevante Vorerkrankungen bestehen. Das können zum Beispiel Neurodermitis oder Allergien sein. Auch das Vorliegen weiterer Symptome und Informationen zur gewohnten Körperhygiene können weitere Hinweise auf die Ursache der Schuppen geben. Dieser Anamnese folgt in der Regel die Untersuchung der betroffenen Körperstelle.
Oft lässt sich die Ursache bereits an der Art der Schuppen erkennen. Um diesen ersten Eindruck zu festigen, sind möglicherweise folgende Untersuchungen sinnvoll:
- Blutuntersuchung
- Allergietest; allergieauslösende Stoffe (Allergene) wie Gräserpollen, der Kot von Hausstaubmilben oder Tierhaare lösen häufig das atopische Ekzem aus
- Gewebeprobe (Biopsie)
- Abstriche der betroffenen Areale
Je nach Ursache der Hautschuppen kommen unterschiedliche Therapien infrage. Dazu zählen:
- die Änderung der Körperhygiene,
- die Behandlung der Kopfhaut mit Öl-in-Wasser Emulsionen (O/W-Emulsionen),
- das Haarewaschen mit Pyrithion-Zink, Selensulfid- oder Salicylhaltigen Shampoos (hemmen die Entwicklung des Hefepilzes Malassezia und lösen Hautverhornung),
- die Behandlung mit Clotrimazol bei nachgewiesenem Befall mit dem Hefepilz Malassezia,
- Medikamente wie Immunsuppressiva und Immunmodulatoren (Medikamente, welche die Reaktion des Immunsystems beeinflussen)
- mehrwöchige Kuren im Meeres- oder Hochgebirgsklima
- die Behandlung mit einer alkoholischen Lösung, die ein niedrig dosiertes Glukokortikoid wie Prednisolon enthält.
Was selbst tun bei Schuppen?
Oft lassen sich Schuppen an Körper oder Kopfhaut schnell in den Griff bekommen, wenn sie durch eine missverstandene Pflege verursacht sind. Sinnvoll ist es, auf zu langes und häufiges Duschen oder Haarewaschen zu verzichten. Auch ist es ratsam, weniger von dem Hygieneprodukt zu verwenden und Peelings zu vermeiden, um den von den Schweiß- und Talgdrüsen gebildeten Hydrolipidfilm und die obere Hornschicht nicht zu entfernen. Der Hydrolipidfilm besteht aus einem Wasser- und Fettgemisch, der auch Säureschutzmantel der Haut genannt wird. Beide Schichten schützen die Haut davor auszutrocknen. Außerdem verhindern sie, dass sich Keime wie Pilze und Bakterien hier übermäßig stark vermehren.
Für Menschen, die länger und häufiger duschen, ist es sinnvoll, die Haut einzucremen und beim Duschen und Föhnen auf große Hitze zu verzichten. Ebenfalls sinnvoll ist es, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten und Stress zu vermeiden. Liegt den Schuppen eine Erkrankung zugrunde, ist es wichtig, die verschriebenen Medikamente - wie ärztlich empfohlen - einzunehmen beziehungsweise anzuwenden.
Veröffentlicht am: 15.08.2023
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Quellen
[1]: Online-Informationen der Altmeyers Enzyklopädie. Pityriasis simplex capillitii. https://www.altmeyers.org/de/dermatologie/pityriasis-simplex-capillitii-3106 (letzter Abruf: 14.11.2022)
[2] Deutsche Apotheker Zeitung. Kopfschuppen: Wenn Pilze auf der Kopfhaut wuchern. https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2003/daz-38-2003/uid-10649 (letzter Abruf: 14.11.2022)
[3] Pharmazeutische Zeitung. Lästige Schuppen mit vielen Ursachen. https://www.pharmazeutische-zeitung.de/laestige-schuppen-mit-vielen-ursachen-121958/seite/alle/ (letzter Abruf: 14.11.2022)
[4] Pschryembel Online (Walter de Gruyter). Schuppen (Stand 05/2019) https://www.pschyrembel.de/Schuppen/K0KK6/doc/ (letzter Abruf: 14.11.2022)
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