Tränende Augen - Ursache und Behandlung

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Tränende Augen können unterschiedliche Ursachen haben. Manchmal sind es Emotionen wie starke Trauer oder Freude, oft reagiert unser Sehorgan aber auch auf Fremdkörper, die es mit einer erhöhten Tränenproduktion ausspülen möchte. Neben dieser Überproduktion an Tränenflüssigkeit können aber auch verstopfte Tränenkanäle das Auge zum Überlaufen bringen. Hält der Zustand tränender Augen an und kommt das Gefühl hinzu, dass sich die Augenlider nicht mehr geschmeidig schließen lassen oder dass das Auge häufig juckt, sollte ein Augenarzt aufgesucht werden.
Wie äußern sich tränende Augen?
Bei tränenden Augen kommt es auch unabhängig von einer Emotion wie Trauer oder ausgelassener Freude zu einem verstärkten Tränenfluss. Dabei tritt die Tränenflüssigkeit bis über den Lidrand hinaus. Augen tränen wenige Minuten bis Stunden; je nach Ursache wiederholt sich der Zustand oder die Tränen verebben.
Was verursacht tränende Augen?
Die Augen tränen, wenn es zu einem Ungleichgewicht zwischen dem Abtransport der Tränenflüssigkeit oder einer übermäßigen Tränenproduktion aus den Tränendrüsen kommt.
Letzteres hat verschiedene Ursachen. Oft treten Tränen in emotionalen Situationen auf. Vielen Menschen kommen sie beispielsweise, wenn sie anhaltend lachen müssen, traurig sind oder starke Schmerzen haben. Auch die Anstrengung beim Erbrechen kann zu einer verstärkten Tränenproduktion führen.
Aber auch in anderen Situationen tränen Augen verstärkt, zum Beispiel, wenn:
- Die äußeren Augenabschnitte gereizt werden durch Staub, Kälte, Wind, zu helles Licht oder Fremdkörper, trockene Luft, langes Sitzen am PC, Rauch oder eine zu hohe Ozonbelastung, Kontaktlinsen
- Eine entzündliche Augenerkrankung vorliegt, wie eine Bindehautentzündung (Konjunktivitis), Hornhautentzündung des Auges (Keratitis), Fehlstellung der Wimpern (Trichiasis), welche die Hornhaut reizt oder eine entzündete Iris (Iritis).
- Verschiedene Medikamente
- Eine gestörte Tränendrüsenfunktion im Rahmen einer Erkrankung
- Trigeminusneuralgie; dabei handelt es sich um anfallsartige Schmerzen, die wiederkehrend und einseitig im Gesicht im Bereich des Trigeminusnervs auftreten.
- Nasennebenhöhlenentzündung
- Bei Sehfehlern, zum Beispiel Kurz- (Myopie) oder Weitsichtigkeit (Hyperopie), Schielen (Heterophorie) oder Astigmatismus (Hornhautverkrümmung)
- Gehirnentzündung (Enzephalitis)
- Allergien
Der Abtransport der Tränenflüssigkeit kann unter anderem gestört sein durch:
Wann zum Augenarzt bei tränenden Augen?
Tränende Augen sollten immer ärztlich abgeklärt werden, um der genauen Ursache auf den Grund zu gehen. Denn ist der Tränenfilm auf Dauer gestört, kann dies langfristig zu Folgeschäden führen, weil die Augenlider beim Schließen mehr über die Hornhaut kratzen als gleiten. Langfristig kann dies die Sehkraft einschränken bis hin zur Erblindung. Ist am Auge keine Ursache für die tränenden Augen zu erkennen, überweist der Augenarzt womöglich an Fachkollegen, um andere Erkrankungen auszuschließen.
Was macht der Augenarzt bei tränenden Augen?
Bevor der Augenarzt die Augen untersucht, erkundigt er sich im Rahmen der Anamnese nach der Art und Dauer der Beschwerden. Auch ob bekannte Allergien, zum Beispiel gegen Pollen und Hausstaub oder Erkrankungen vorliegen, sind wichtige Informationen, die bereits erste Anhaltspunkte auf die Ursache geben.
Während der Untersuchung der Augen überprüft der Augenarzt
- die Konsistenz des Tränenfilms,
- ob die weiße Lederhaut des Auges (Sklera) gerötet ist,
- den Zustand der Hornhaut,
- wie gut die Augenlider schließen und
- die Funktion und Beschaffenheit von Tränendrüse und Tränensack.
Die Behandlung richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache. So werden bakterielle Infektionen beispielsweise mit Medikamenten wie Antibiotika behandelt. Bei anatomischen oder organischen Besonderheiten wie Lidfehlstellungen oder einem verstopften Tränen-Nasen-Kanal ist in einigen Fällen eine Operation notwendig. Sollte der Augenarzt eine Ursache außerhalb des Auges vermuten (zum Beispiel Diabetes mellitus, Hormonumstellung), überweist er an den Hausarzt.
Was können Sie selbst bei tränenden Augen tun?

Lösen Allergene wie Pollen die tränenden Augen aus, sind Antihistaminika oft hilfreich. Gut durchlüftete Räume mit einer ausreichenden Luftfeuchtigkeit wirken trockener Luft und damit auch tränenden Augen entgegen. Auch Luftbefeuchter können sinnvoll sein – am besten ist es jedoch, sich viel an der frischen Luft zu bewegen. Grundsätzlich ist es außerdem ratsam, ausreichend (Wasser) zu trinken.
Wenn Sie Kontaktlinsen tragen, achten Sie darauf, die Tragedauer nicht zu überschreiten und die Sehhilfen penibel zu reinigen. Das kann helfen, trockene und damit auch tränende Augen zu vermeiden. Für einen höheren Tragekomfort sorgen Tränenersatzprodukte, die frei von Konservierungsstoffen sind. Diese gibt es für die unterschiedlichen Bedürfnisse und können mehr Fett oder Schleimstoffe oder eine Kombination aus beidem enthalten. Obwohl diese künstlichen Tränen die Augen feucht halten, ist es manchmal hilfreich, ein paar Tage in der Woche auf Kontaktlinsen zu verzichten, damit sich die Augen erholen können.
Für die Gesundheit der Augen ist es wichtig, ihnen regelmäßige Pausen zu gönnen. Mit häufigem Blinzeln unterstützen Sie Ihre Augen dabei, den Tränenfilm gleichmäßig auf der Hornhaut zu verteilen, damit die Augenlider gut gleiten. Auch eine zu kurze Nachtruhe kann zu gereizten und damit tränenden Augen führen. Achten Sie deshalb auf einen regelmäßigen und ausreichend langen Schlaf.
Sorgen Sie beim Abschminken dafür, dass keine Rückstände von Mascara oder Lidschatten an den Lidrändern zurückbleiben. Diese können sich im Schlaf von dort lösen und das Auge reizen.
Veröffentlicht am: 27.05.2024
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Quellen
[1] Pschyrembel. Online. Epiphora. https://www.pschyrembel.de/Epiphora/K072N
[2] Pschyrembel. Online. Trockenes Auge. https://www.pschyrembel.de/Trockenes%20Auge/K037J
[3] Schargus, M., Geerling, G. Das „feuchte“ trockene Auge. Ophthalmologe 106, 235–241 (2009).
[4] Patienteninformation der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) und des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands e. V. Das trockene Auge – eine ernstzunehmende Krankheit. https://www.icom-medical.de/wp-content/uploads/2020/11/56423364-Das-trockene-Auge-eine-ernstzunehmende-Krankheit.pdf
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