Dauerhafte Haarentfernung – welche Möglichkeiten gibt es?

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Zusammenfassung
Es gibt verschiedene Methoden zur Haarentfernung, jedoch wächst nur bei wenigen das Haar dauerhaft nicht mehr nach. Zu diesen Behandlungsmöglichkeiten zählen bisher Laser, IPL und Nadelepilation. Ob sich eine solche Maßnahme lohnt und welche Methode sich am besten eignet, hängt dabei von verschiedenen Faktoren wie der Haut- und Haarfarbe ab. Alle Techniken zur dauerhaften Haarentfernung haben jedoch potenzielle Nebenwirkungen, die eine Entscheidung für oder gegen Laser, Epilation oder IPL ebenso beeinflussen wie die Kosten.
Was ist dauerhafte Haarentfernung?
Viele Menschen möchten aus ästhetischen Gründen Haare in bestimmten Körperbereichen entfernen. Grundsätzlich unterscheidet man bei der Entfernung zwei Arten: Epilation und Depilation. Bei der Depilation wird lediglich der Haarschaft, der sich außerhalb der Haut befindet, entfernt. Bei der Epilation werden zusätzlich die unter der Haut befindlichen Follikel und Haarwurzeln zerstört oder entfernt. Eine permanente Haarentfernung ist daher nur mittels Epilation möglich.
Häufige Methoden für die nicht-permanente Haarentfernung mittels Depilation sind die Rasur und chemische Haarentfernungsmittel, die das Haar über der Hautoberfläche auflösen. Zur Epilation, also der Entfernung des kompletten Haars, kommen unterschiedliche Techniken zum Einsatz, darunter:
- Zupfen mittels Pinzette, elektrischem Epilierer oder per Fadentechnik (Threading)
- Wachsen (mit Kalt- oder Warmwachs)
- Sugaring (mit einer Zuckerpaste)
- Laser
- Intensiv gepulstes Licht (Intense Pulsed Light, IPL)
- Elektrolyse/Nadelepilation
Von all diesen Methoden gelten jedoch nur die Laserbehandlung, IPL und die Nadelepilation (Elektrolyse oder Thermolyse) als langanhaltend. Das Herausreißen der Haare per Epiliergerät, Faden, Zuckerpaste oder Wachs hinterlässt die Haut zwar für mehrere Wochen glatt, das Haar wächst aber nach.
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Wann kommt eine dauerhafte Haarentfernung infrage?
Jeder kann aus persönlichen, ästhetischen Gründen eine Haarentfernung in Betracht ziehen. Aus medizinischer Sicht wird sie jedoch hauptsächlich empfohlen, wenn die Zahl oder Stärke der Haare insbesondere im Gesicht nicht mit der eigenen Gender-Identität harmonisiert. Das ist häufig der Fall bei Transfrauen, wenn mit oder ohne Hormontherapie der Haarwuchs im Gesicht als zu stark empfunden wird, sowie bei Frauen mit einer hormonellen Störung. Bei rund 10 % der Frauen im reproduktiven Alter besteht beispielsweise ein hormonelles Ungleichgewicht aufgrund des Polyzystischem Ovarialsyndroms (PCOS). Eines der Hauptsymptome von PCOS ist eine verstärkte, dickere Behaarung (Hirsutismus), die dem männlichen Behaarungstyp entspricht.
Eine Hypertrichose (auch: Polytrichie) ist eine extreme Behaarung bestimmter Körperstellen oder des gesamten Körpers und des Gesichts, die ebenfalls mit dauerhafter Haarentfernung behandelt wird. Im Gegensatz zum PCOS tritt eine Hypertrichose unabhängig vom Hormonstatus auf und kann teilweise auch durch die langfristige Einnahme bestimmter Medikamente ausgelöst werden.
Auch Entzündungen der Haar- und Talgdrüsen im Bartbereich nach der Rasur (Pseudofolliculitis barbae), und an der Nackenhaargrenze (Folliculitis sclerotisans nuchae) werden mit permanenter Haarentfernung behandelt. Eine weitere medizinische Indikation für dauerhafte Haarentfernung ist die Vorbereitung auf eine geschlechtsangleichende Operation bei Transpersonen, für die im Genitalbereich vorhandene Haare permanent entfernt werden müssen, um Komplikationen zu vermeiden.
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine dauerhafte Haarentfernung nur in bestimmten Fällen, wenn eine medizinische Diagnose vorliegt und die Lebensqualität durch diese stark beeinträchtigt wird. Zusätzlich werden meist nur die Kosten für eine Nadelepilation übernommen, nicht für eine Laserbehandlung. Bei privaten Krankenkassen unterscheidet sich die Kostenübernahme von Unternehmen zu Unternehmen.
Wie wird eine dauerhafte Haarentfernung durchgeführt?
Die verschiedenen Methoden zur permanenten Haarentfernung haben alle Vor- und Nachteile. Daher ist es wichtig, die richtige Therapieform individuell auszuwählen. Wie viele Sitzungen benötigt werden, bis alle unerwünschten Haare entfernt sind, hängt dabei jedoch nicht nur von der Methode, sondern auch von Faktoren wie dem Hauttyp oder dem Hormonstatus ab. Prinzipiell finden jedoch immer mehrere Sitzungen im Abstand von einigen Wochen bis Monaten statt. Zusätzlich können Erhaltungssitzungen alle sechs bis zwölf Monate hinzukommen. Während die Haare vorm Lasern und vor der IPL-Behandlung rasiert (nicht gezupft!) werden, benötigt die Nadelepilation einige Millimeter, damit der Haarkanal sichtbar bleibt.
Bei der Nadelepilation wird eine sehr dünne Nadel entlang des Haarschafts bis zur Wurzel eingeführt. Dann wird die Haarwurzel mithilfe von Strom durch eine von drei Methoden zerstört: Wechselstrom (Thermolyse), Gleichstrom (Elektrolyse) oder eine Mischung aus beidem (Blendmethode). Nachteil der Elektrolyse sind vor allem, dass jedes Haar einzeln behandelt wird. Dadurch kann die Prozedur viel Zeit in Anspruch nehmen und ist ungeeignet für größere Flächen. Zusätzlich wird die Behandlung per Nadel von vielen Menschen als sehr schmerzhaft beschrieben.
Bei der Laserbehandlung kommen vier verschiedene Arten von Lasern zum Einsatz; das Prinzip der Haarentfernung gleicht sich jedoch bei allen. Der Farbstoff in den Haaren (Melanin) absorbiert die Hitzeenergie des Lasers und leitet diese an die Haarwurzel weiter, wodurch diese und die für das Haarwachstum verantwortlichen Stammzellen zerstört werden. Da sich nicht alle Haare gleichzeitig in der Wachstumsphase befinden, muss die Behandlung in Abständen mehrfach wiederholt werden, damit möglichst alle Haare im betroffenen Bereich erfasst werden.
Zwei Nachteile der Laserbehandlung kommen daher, dass Melanin eine wesentliche Komponente der Technik ist. Blonde, rote und sehr helle Haare enthalten nur geringe Mengen dieses Farbstoffes und werden vom Laser entsprechend wenig beeinträchtigt. Deshalb wird bei Menschen mit diesen Haarfarben weiterhin die Nadelepilation empfohlen. Bei dunklen Hauttypen befindet sich auch in der Haut selbst mehr Melanin. Das verringert den Kontrast zwischen Haut und Haar, was es schwieriger macht, das richtige Ziel zu treffen. Deshalb waren ältere Lasersysteme weniger effektiv bei dunkler Haut und es kam häufiger zu unerwünschten Nebenwirkungen wie Pigmentveränderungen der Haut. Bei Tätowierungen und Pigmentflecken ist daher ebenfalls Vorsicht geboten. Mittlerweile zeigten einige Studien, dass die Lasertherapie dunkle Haare auf dunkler sowie heller Haut ähnlich gut behandeln kann. Dabei sind jedoch die Art des Lasers und seine jeweiligen Einstellungen wichtig. Deshalb sollte die Behandlung von ausgebildetem Fachpersonal durchgeführt werden, damit die Therapie im individuellen Fall optimal angepasst werden kann.
Intensiv gepulstes Licht (IPL) nutzt das gleiche Prinzip wie Laser, jedoch keine feste Wellenlänge. Es ist nicht so intensiv und effektiv wie eine Laserbehandlung, weshalb mehr Sitzungen notwendig sind, dafür ist eine IPL-Behandlung oft kostengünstiger. Auch bei IPL sollten Menschen mit dunkler Haut besondere Vorsicht walten lassen. Es gibt mittlerweile auch kleinere, leistungsschwächere IPL-Geräte für den Hausgebrauch. Bei diesen sollte genau auf die Anwendungshinweise und die Kredibilität des Herstellers geachtet werden, um Verletzungen zu vermeiden. Beispielsweise kann das starke Licht bei inkorrekter Anwendung die Augen schädigen.
Dauerhafte Haarentfernungen werden grundsätzlich in der dermatologischen Praxis, also beim Hautarzt, oder in spezialisierten Kosmetikstudios durchgeführt. Da es keinen Ausbildungsgang hierfür gibt, können auch z.B. Friseursalons Haarentfernungen anbieten. Hier sollten immer sorgfältig die möglichen Risiken in Betracht gezogen werden.
Welche Risiken bestehen bei der dauerhaften Haarentfernung?
Alle drei Methoden zur dauerhaften Haarentfernung gelten zwar als sicher, dennoch kann es zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen. Neben Rötungen, Schwellungen und Schmerzen zählt dazu vor allem eine Veränderung der Hautpigmentierung. Das heißt, dass die Haut im behandelten Bereich entweder heller (Hypopigmentierung) oder dunkler (Hyperpigmentierung) wird. Der Effekt kann vorübergehend auftreten oder langfristig anhalten.
Die möglichen negativen Auswirkungen unterscheiden sich dabei auch nach der Art des Lasers, dem Hauttyp und der Art der Anwendung. Hitzebedingte Verletzungen der Haut sollen mithilfe einer durchgehenden Kühlung während der Laser-Behandlung verhindert werden. Nach einer IPL- oder Laser-Behandlung besteht zusätzlich das Risiko, dass ein paradoxer Haarwuchs (paradoxe Hypertrichose) auftritt, bei dem an den behandelten Stellen das Haar dichter, gröber oder dunkler wird. Dies geschieht aber nur in seltenen Fällen. Bei IPL kann es teilweise zu einer Reaktivierung einer alten Herpes-Infektion kommen.
Die Nadelepilation kann folgende negative Auswirkungen haben:
- Krustenbildung an der Einstichstelle
- Lokale Infektion oder Schmerzen
- Hypo- oder Hyperpigmentierung
- Keloidbildung: Hautwucherungen, die nach Verletzungen bei der Narbenbildung entstehen.
Wann man eine dauerhafte Haarentfernung besser nicht durchführen lässt
Während Schwangerschaft und Stillzeit wird unabhängig von der Methode von einer dauerhaften Haarentfernung abgeraten. Auch bei verletzter Haut, beispielsweise nach einem Sonnenbrand, ist eine solche Behandlung nicht angebracht. Bestimmte Erkrankungen sind ebenfalls ein Ausschlusskriterium für eine dauerhafte Haarentfernung; weshalb vorab ein Gespräch in der dermatologischen Praxis ratsam ist.
Die Therapie kann die Haut sensibler gegenüber Sonnenlicht machen, weshalb nach jeder Behandlung Sonnenschutz verwendet und starke Sonneneinstrahlung vermieden werden sollte. Aus diesem Grund sollten Laser und IPL auch während einer laufenden photosensibilisierenden Behandlung (beispielsweise mit Antibiotika) vermieden werden.
Veröffentlicht am: 11.06.2024
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