Massagen lindern Beschwerden und steigern das Wohlbefinden

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Zusammenfassung
Die Massage ist eine sehr alte Heilmethode. Sie lässt sich bei muskulären Beschwerden einsetzen aber auch im Wellnessbereich, um Menschen Entspannung zu schenken. Die klassische Form dieser Behandlung zeichnet sich durch verschiedene Grifftechniken aus, daneben haben sich weitere, speziellere Massagemethoden entwickelt. Die therapeutische Massage darf nur von ausgebildeten Physiotherapeuten ausgeführt werden und wird von Ärzten verschrieben. Grundsätzlich nebenwirkungs- und risikoarm, gibt es dennoch verschiedene Ursachen, die eine Massage nicht zulassen. Bei Unsicherheiten ist es immer ratsam, vorab ärztlichen Rat einzuholen.
Was ist eine Massage?
Die Massage ist eine sehr alte Heilmethode, die bereits im alten China, Ägypten sowie dem antiken Rom und Griechenland bekannt war. Die Massage führt der Therapeut in der Regel mit den Händen aus, mit denen er kreisende oder streichende Bewegungen ausführt, Druck auf den Körper ausübt oder diesen abklopft. Neben der klassischen Massage haben sich im Laufe der Zeit verschiedene Spezialmassagen weiterentwickelt, zum Beispiel die Lymphdrainage oder Fußreflexzonenmassage. Dass Massagen auf verschiedene Beschwerden heilsam wirken, bestätigen bereits viele Studien. Daher werden sie häufig in Kombination mit anderen schulmedizinischen Heilmethoden angewendet.
Massagen lassen sich therapeutisch einsetzen, um Schmerzen, zum Beispiel in der Schulter, gezielt zu lindern. Sie sind damit Teil der physikalischen Therapie, bei der mit Reizen von außen auf den Körper eingewirkt wird. Auch im Wellness-Bereich sind Massagen häufig. Hier steht im Vordergrund, eine gesamtkörperliche Entspannung und damit ein gesteigertes Wohlbefinden herbeizuführen.
Wellness – was ist das?
Wellness ist ein Konzept, das als Alternative zur Prävention und Gesundheitserziehung vom amerikanischen Sozialmediziner H. L. Dunn entwickelt wurde. Das Ziel dahinter ist es, individuelle Ressourcen selbstverantwortlich zu nutzen, um den Lebensstil zu verbessern. Das soll die eigene Lebensqualität steigern. Dazu zählt, auf die eigene Ernährung zu achten, sich sportlich zu betätigen und für regelmäßige Auszeiten zu sorgen, um Stress ab- und ein gesundes Gefühl zu sich selbst aufzubauen.
Nur ausgebildete Physiotherapeuten oder medizinische Masseure dürfen die therapeutischen Massagen ausführen. Dabei handelt es sich um eine Maßnahme, die von Ärzten verschrieben und deren Kosten von den Krankenkassen anteilig übernommen wird.
Wellness-Massagen hingegen lassen sich beispielsweise in Wellness-Hotels, Kosmetikstudios oder auch in Bädern buchen, die eine Saunalandschaft anbieten. Die Wellness-Massage ist eine Selbstzahlerleistung.
Wann können Massagen helfen?
Massagen dienen dazu, Körperfunktionen anzuregen, die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren und verspannte Muskulatur zu lockern. Daher verordnen Ärzte eine therapeutische Massage bei unterschiedlichen Beschwerden. Häufig handelt es sich dabei um schmerzhafte muskuläre Verspannungen im Nacken-, Schulter- oder Rückenbereich. Aber auch andere Beschwerden lassen sich mit gezielten Massagen lindern, zum Beispiel:
- Wassereinlagerungen (Ödeme)
- Degenerative Veränderungen des Gelenkknorpels an Hüfte (Coxathrose) oder Schulter (Omarthrose), die zu Schmerzen bei Bewegung der betroffenen Gliedmaße führen
- Darmbeschwerden oder –erkrankungen wie Verstopfung (Obstipation), Blähungen oder Reizdarm
- Herzbeschwerden wie Bluthochdruck (Hypertonie)
- Regelbeschwerden oder Rückenschmerzen bei gynäkologischen Erkrankungen
- Schwindel (Vertigo)
- Rheumatische Erkrankungen
- Niedriger Blutdruck
- Schwaches Immunsystem
Auch frisches Narbengewebe lässt sich mit therapeutischen Massagen behandeln. Allerdings sollte damit erst begonnen werden, sobald die Narbe schorffrei und die Nähte gezogen sind. Regelmäßig durchgeführt entspannt diese Therapie das Gewebe und sorgt für eine stärkere Durchblutung. Dadurch beeinflusst sie die Wundheilung positiv und kann sogar Schmerzen lindern.
Massage zum Selbermachen
Nach einer fachgerechten Einweisung lässt sich eine schmerzlindernde Massage je nach Körperregion oft auch selbstständig durchführen. So beispielsweise bei Migräne. Dafür eignet sich besonders die Periostmassage („Knochenhautmassage“). Dabei wird mit den Fingerkuppen ein punktförmiger und rhythmischer Druck auf den Knochen unter der Haut der Schläfen ausgeübt.
Wellness-Massagen buchen viele Menschen, um sich etwas Gutes zu tun und etwas Abstand zum Alltagsstress zu gewinnen. Das ist für das körperliche Wohlbefinden wie auch das psychische Gleichgewicht wichtig – denn (negativer) Stress ist ein Risikofaktor, der zu Bluthochdruck oder Burn-out führen kann. Regelmäßig angewendet stärken Wellness-Massagen zusätzlich das Bewusstsein für den eigenen Körper und fördern so einen achtsameren Umgang mit sich selbst und seinem Körper.
Was wird bei einer Massage gemacht?
Eine Massage wird auf einer meist harten Massageliege durchgeführt, gegebenenfalls kommen dabei gepolsterte Lagerungshilfen für die Beine oder den Kopf zum Einsatz. Eventuell verwendet der Masseur ein Massageöl oder –puder als Gleitmittel, je nachdem, ob die Haut sehr trocken oder feucht ist. Oft kombinieren Physiotherapeuten die medizinische Massage mit anderen Elementen der physikalischen Therapie, zum Beispiel einer Wärmepackung, um die schmerzende Muskulatur vorab zu lockern.
Je nachdem, welche Beschwerden vorliegen oder was gebucht wird, findet die therapeutische oder Wellness-Massage gezielt an einer Körperregion oder am gesamten Körper statt.
In der klassischen Massage setzen Physiotherapeuten und Masseure folgende Grifftechniken ein:
- Streichung: Großflächige und leichte Streichbewegungen über die Körpermuskulatur, die von der Körpermitte weg oder kreisförmig ausgeführt werden. Sie entstauen die Venen und das Lymphsystem.
- Walkung: Verschiedene Körperbereiche werden großflächiger durchgeknetet.
- Klopfung: Mit kurzen Schlagbewegungen entweder mit der Handkante, der hohlen Hand oder den Fingerkuppen lässt sich die Durchblutung steigern.
- Knetung: Eine Muskelgruppe wird mit s-förmigen Knetbewegungen zur Körpermitte hin geknetet. Dies soll gegen Ermüdung helfen und die Muskelspannung normalisieren.
- Vibration: Die Vibration wird mit langsamen Zitterbewegungen der flachen Hand mit dem Ziel ausgeführt, die Muskulatur zu entspannen und Magen-Darm-Beschwerden zu lindern.
- Zirkelung: kleine, in der Regel spiralförmige Bewegungen über verspannten Muskeln.
- Klatschung: Leichtes und kurz aufeinander folgendes Schlagen mit der flachen Hand, um die Durchblutung in der Muskulatur zu fördern.
- Reibung: Reibebewegung mit der Hand, die je nach Druck das Gewebe in unterschiedlichen Tiefen erwärmen und Verklebungen lösen können.
- Schüttelung: Mit Schütteln von Armen, Beinen, Rumpf oder einzelnen Muskelgruppen löst der Physiotherapeut Verkrampfungen und entspannt diese Körperteile so.
Der Masseur kann neben den Händen auch Hilfsmittel zur Behandlung einsetzen. So sollen kräftige Bürstenstriche während einer Massage das Immunsystem stärken.
Welche Risiken bestehen bei einer Massage?
Grundsätzlich sind Massagen nebenwirkungsarm. Bestimmte Erkrankungen oder akute Beschwerden wie eine Entzündung der Arterien oder Venen, eine Thrombose oder eine Infektion jedoch schließen diese Behandlungsform aus. Auch wenn die Person in Behandlung zu Blutungen neigt, eignen sich Massagen nicht. Das Gleiche gilt unter anderem für
- frische Narben mit Schorf oder Nähten, Muskelrisse oder Knochenbrüche
- starke Osteoporose
- Fieber
- Schwangerschaft
- Krampfadern
Grundsätzlich empfiehlt es sich, ärztlichen Rat einzuholen, wenn vor einer therapeutischen oder Wellness-Massage Unsicherheit besteht.
Was ist bei einer Massage zu beachten?
Vor einer Massage ist es sinnvoll, auf üppige Mahlzeiten zu verzichten. Zudem verdünnt das Trinken von Wasser, ungesüßten Tees oder Saftschorlen die in Bewegung gebrachte Gewebsflüssigkeit. Dies erleichtert es dem Körper, sie abzutransportieren. Zudem fördern nach der Massage einige Momente der Ruhe den wohltuenden Effekt.
Veröffentlicht am: 02.02.2024
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Quellen
[1] Gesundheitsinformation des (Informationen des IQWiQ). Klassische und asiatische Massageformen. https://www.gesundheitsinformation.de/klassische-und-asiatische-massageformen.html
[2] Pschyrembel.de. Massage. https://www.pschyrembel.de/Massage/K0DR8
[3] Pschyrembel.de. Periostmassage. https://www.pschyrembel.de/Periostmassage/K0RKA
[4] Pschyrembel.de. Wellness. https://www.pschyrembel.de/Wellness/T0423/doc/
[5] Pschyrembel.de. Fußreflexzonenmassage. https://www.pschyrembel.de/Fu%C3%9Freflexzonenmassage/T01QD/doc/
[6] PTAForum. Narbenbehandlung – Pflegen, massieren, gedulden. https://ptaforum.pharmazeutische-zeitung.de/pflegen-massieren-gedulden/
[7] Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten. Massage-Therapien. https://www.internisten-im-netz.de/fachgebiete/komplementaermedizin/naturheilkundliche-alternative-verfahren/massage-therapien.html
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