Verhütung - Möglichkeiten der Schwangerschaftsverhütung

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Zusammenfassung
Das Thema Verhütung ist aus dem Sexualleben der meisten Menschen nicht wegzudenken. Aber welche Form der Verhütung ist am besten geeignet? Die Liste der Verhütungsmethoden ist lang: Neben den hormonellen Varianten wie der „Pille“, dem Vaginalring oder dem Verhütungspflaster gibt es eine ganze Reihe nicht-hormoneller Möglichkeiten. Dazu zählen unter anderem Kondome für Männer und Frauen, die Kupferspirale und das Diaphragma. Alle Methoden haben ihre Vor- und Nachteile. Hormonelle Verhütung gilt zum Beispiel als sehr sicher, ist jedoch im Gegensatz zu nicht-hormonellen Methoden eher mit Nebenwirkungen verbunden. Das Kondom wiederum hat im Vergleich zu allen anderen Verhütungsmitteln den Vorteil, dass es vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützt. Fest steht: „Die“ perfekte Form der Verhütung gibt es nicht. Vielmehr muss jeder ganz persönlich entscheiden, welche Verhütungsmethode den eigenen Bedürfnissen entspricht.
Wie funktioniert Verhütung?
Verhütung ist nicht gleich Verhütung. Ob Kondom oder Pille, ob Spirale oder die „Temperaturmethode“: Es gibt ganz unterschiedliche Mittel und Wege, um nicht schwanger zu werden.
Monat für Monat reift in den Eierstöcken einer gesunden geschlechtsreifen Frau eine Eizelle heran. Beim Eisprung gelangt die Eizelle durch den Eileiter bis zur Gebärmutter. Dort kann sie für eine gewisse Zeit von einer männlichen Samenzelle befruchtet werden. Trifft eine Samen- auf eine Eizelle, verschmelzen beide miteinander. Nistet sich die befruchtete Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut ein, ist das der Beginn einer Schwangerschaft.
Durch Verhütung lässt sich dieser Prozess auf unterschiedliche Arten verhindern. Je nach Verhütungsmethode gelingt dies zum Beispiel, indem
- die Samenzellen nicht in die Scheide gelangen,
- die Samenzellen abgetötet werden,
- der Eisprung unterdrückt wird oder
- während der fruchtbaren Tage kein Geschlechtsverkehr stattfindet.
Grob lässt sich unterscheiden zwischen hormonellen und nicht-hormonellen Verhütungsmethoden.
Hormonelle Verhütung: Welche Methoden gibt es?
Hormonelle Mittel zur Verhütung
- verhindern, dass die Frau einen Eisprung bekommt,
- erschweren den Weg des Spermiums zur Eizelle, indem sie die Konsistenz des Schleims im Gebärmutterhals verändern und/oder
- sorgen dafür, dass die Gebärmutterschleimhaut nicht ausreichend aufgebaut wird, sodass sich eine befruchtete Eizelle nicht ganz so leicht dort einnisten kann.
Besonders häufig kommt die Antibabypille („Pille“) zur Verhütung zum Einsatz. Die klassische Form der „Pille“ enthält die beiden weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Gestagen. Sie unterdrücken den Eisprung, hemmen die Bildung der Gebärmutterschleimhaut und machen den Schleim im Gebärmutterhals weniger durchlässig für Spermien.
Eine Variante der Antibabypille ist die sogenannte Minipille, welche kein Östrogen enthält, sondern ausschließlich eines der Gestagene Levonorgestrel oder Desogestrel.
Damit die Pille wirksam schützen kann, muss die Frau sie täglich und möglichst zur gleichen Uhrzeit einnehmen. Pro Zyklus gibt es eine „Pillenpause“, in der die Pilleneinnahme für eine Woche pausiert. In dieser Zeit setzt dann die Periode ein.
Neben der Pille gibt es zahlreiche weitere hormonelle Mittel zur Verhütung, zum Beispiel
- das Verhütungspflaster,
- den Vaginalring,
- die Hormonspirale,
- die Dreimonatsspritze oder
- das Hormonimplantat.
Wie die Antibabypille setzt das Verhütungspflaster die Hormone Östrogen und Gestagen frei. Das Pflaster muss jede Woche gewechselt werden. In der vierten Woche des Monatszyklus wird kein Pflaster aufgeklebt, und die Monatsblutung setzt ein.
Der Vaginalring besteht aus Kunststoff und wird von der Frau ähnlich wie ein Tampon im Scheideninneren platziert. Nach drei Wochen wird der Ring entfernt. Nach einer Woche Pause wird ein neuer Ring eingesetzt. Der Vaginalring setzt kontinuierlich Östrogen und Gestagen frei.
Die Hormonspirale ist ein meist T-förmig gebogenes Stäbchen, das vom Frauenarzt/Gynäkologen in der Gebärmutter platziert wird. Dort kann es mehrere Jahre bleiben. Die Hormonspirale gibt kontinuierlich Levonorgestrel in die Gebärmutter ab. Das Hormon bewirkt, dass der Schleim im Gebärmutterhals dicker wird und dass die Spermien weniger beweglich sind. Sie können so kaum noch zur Eizelle gelangen. Zudem sorgt Levonorgestrel dafür, dass sich die Gebärmutterschleimhaut weniger stark aufbaut, sodass sich eine befruchtete Eizelle dort nicht so einfach einnisten kann.
Die Dreimonatsspritze oder das Hormonimplantat (Hormonstäbchen) können ebenfalls sinnvoll sein, wenn die Frau über einen längeren Zeitraum verhüten möchte. Das Hormonimplantat ist ein kleines Kunststoffstäbchen, welches der Arzt direkt unter der Haut eines Oberarms platziert. Dort gibt es kontinuierlich geringe Mengen des Gestagens Etonogestrel ab. Das Stäbchen schützt drei Jahre vor einer Schwangerschaft. Die Dreimonatsspritze enthält eine hohe Dosis Gestagene und hat im Vergleich zu anderen Methoden relativ häufig Nebenwirkungen. Daher sollte sie nur zum Einsatz kommen, wenn andere Verhütungsmethoden nicht infrage kommen.
Nicht-hormonelle Verhütung: Welche Methoden gibt es?
Zu den nicht-hormonellen Verhütungsmethoden zählen unter anderem
- Kondome,
- die Kupferspirale/Kupferkette,
- das Diaphragma und
- natürliche Methoden zur Familienplanung.
Kondome dienen nicht nur der Verhütung, sie schützen auch vor sexuell übertragbaren Erkrankungen. Neben dem „klassischen“ Kondom für Männer gibt es auch das weniger verbreitete Frauenkondom. Dieses muss vor dem Geschlechtsverkehr so in der Scheide platziert werden, dass der Muttermund von dem geschlossenen und die Vulva vom offenen Ende vollständig bedeckt sind.
Kupferketten oder -spiralen werden in der Gebärmutter platziert. Dort geben sie kontinuierlich Kupferionen ab. Kupfer beeinflusst die Schleimhaut von Gebärmutter und Muttermund und hemmt die Spermien in ihrer Bewegung. Kupferketten und -spiralen können mehrere Jahre in der Gebärmutter bleiben.
Ein Diaphragma ist ein elastischer, mit Silikon bespannter Federring. Es wird vor dem Sex mit einem Gel bestrichen, welches die Beweglichkeit der Spermien hemmt. Anschließend wird es so in die Scheide eingeführt, dass es den Muttermund bedeckt. So soll es verhindern, dass Eizelle und Spermium zusammentreffen. Um eine sichere Verhütung zu gewährleisten, muss das Diaphragma mindestens sechs Stunden in der Scheide bleiben.
Genauigkeit und Disziplin sind bei den natürlichen Methoden der Familienplanung gefragt. Anhand der morgendlich gemessenen Körpertemperatur und der Beschaffenheit des Scheidensekrets lässt sich mit etwas Übung ermitteln, wann eine Frau ungefähr fruchtbar ist. Dies bezeichnet man auch als symptothermale Methode. Um eine Schwangerschaft zu verhindern, muss das Paar während der fruchtbaren Tage verhüten oder auf Sex verzichten.
Darüber hinaus gibt es diverse weitere Methoden zur Verhütung – von chemischen Mitteln („Verhütungszäpfchen“), die vorübergehend Spermien abtöten, bis hin zur Sterilisation, die dauerhaft zeugungsunfähig macht. Bei der Sterilisation des Mannes, der Vasektomie, durchtrennt der Chirurg beide Samenleiter im Hoden. Bei der weiblichen Sterilisation müssen die Eileiter verschlossen oder durchtrennt werden.
Verhütung: Welche Methode ist sicher?
Generell gilt: Hormonelle Methoden zur Verhütung wie die Pille oder das Hormonpflaster gelten als sehr sicher. Wie sicher genau, hängt von den jeweiligen Inhaltsstoffen ab, aber auch davon, ob die Methode regelmäßig und korrekt angewandt wird.
Die Gabe von Hormonen kann allerdings zu verschiedenen Nebenwirkungen führen. Dazu zählen unter anderem:
- ein Spannungsgefühl in den Brüsten,
- Übelkeit oder
- Kopfschmerzen.
Zudem kann das Risiko für ein Blutgerinnsel (Thrombose) erhöht sein.
Nicht-hormonelle Methoden haben dagegen keine oder kaum Nebenwirkungen. Ihr Nachteil ist, dass sie nicht so sicher sind wie hormonelle Mittel. Bei richtiger Anwendung schützen aber auch viele nicht-hormonelle Methoden relativ zuverlässig vor einer Schwangerschaft. Dazu zählen zum Beispiel das Kondom und die Kupferspirale. Als eher unsicher gelten dagegen natürliche Verhütungsmethoden.
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Verhütung: Welche Methode ist am besten geeignet?
Fest steht: Die perfekte Methode zur Verhütung gibt es nicht. Welches Mittel am besten geeignet ist, hängt von vielen persönlichen Faktoren ab, so zum Beispiel davon,
- welche Priorität die Sicherheit der Methode hat,
- ob langfristig verhütet werden soll bzw. ob die Familienplanung bereits abgeschlossen ist,
- welche gesundheitlichen und körperlichen Voraussetzungen die Frau mitbringt (zum Beispiel sind hormonelle Methoden bei bestimmten Erkrankungen nicht geeignet),
- in welcher Art Beziehung man lebt/in welcher Lebenssituation man sich befindet,
- wie gut man mit der jeweiligen Anwendung zurechtkommt, ob man eher auf hormonelle oder auf nicht-hormonelle Methoden zurückgreifen möchte und/oder
- ob die Methode zugleich vor sexuell übertragbaren Krankheiten wie zum Beispiel Syphilis oder HIV schützen soll.
Letzen Endes ist die Frage nach der geeigneten Verhütung also nicht pauschal zu beantworten – vielmehr muss jeder für sich ausloten, welches Verhütungsmittel am besten zu ihm/ihr passt. Hilfestellung kann dabei zum Beispiel der Frauenarzt geben: Er kann die individuellen Vor- und Nachteile der einzelnen Methoden aufzeigen und individuell beraten.
Veröffentlicht am: 08.06.2020
Letzte Aktualisierung: 24.10.2023
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Quellen
https://www.vigozone.de/antibabypille-generationen-thrombose-risiko/
https://www.familienplanung.de/verhuetung/verhuetungsmethoden/
https://www.gesundheitsinformation.de/verhuetung.2327.de.html
https://www.frauenaerzte-im-netz.de/familienplanung-verhuetung/
Weyerstahl, T., Stauber, M.: Duale Reihe Gynäkologie und Geburtshilfe. Thieme, Stuttgart 2013
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